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Hahnenkampf in Zeiningen (Leserbrief)

Von Fabienne Freiermuth, Rheinfelden (ehemals Zeiningen) 

Ratgeber Familie 21 – 2025

Sarah Zanoni
Pädagogische Psychologin / Heilpädagogin
JugendCoaching Sarah Zanoni, Rheinfelden
www.jugendcoaching.ch

«Mami, Papi – ich wünsche mir ein Haustier»
Viele Jungs und Mädchen wünschen sich irgendwann einmal ein eigenes Haustier. Das gefällt nicht allen Eltern gleich gut: Die einen fühlen sich durch ihre Kinder im eigenen Wunsch nach einem tierischen Mitbewohner bestärkt und es kommt tatsächlich zur Anschaffung einer Katze, eines Hundes, einiger Meerschweinchen oder anderem.
Andere Eltern wiederum finden die Idee ihrer Kinder überhaupt nicht toll. Sie haben sich bewusst gegen das Halten eines Tieres entschieden. Meist drehen sich die Gründe um die Themen Mehrarbeit, Verantwortung, Zeit und das Angebundensein, das vor allem bei Ferien zum Problem würde. All diese Argumente sind berechtigt.
Tiere sind fühlende Wesen, die ein Recht auf artgerechte Haltung, Zuwendung und Pflege haben. Und zwar nicht nur während der ersten drei Monate, sondern über Jahre hinweg. Ein Tier ist kein Spielzeug. Es muss jeden – wirklich JEDEN – Tag umsorgt werden und man übernimmt eine grosse Verantwortung. Kinder und Jugendliche sind anfangs begeistert und engagiert. Doch mit der Zeit lässt das Pflichtgefühl oft nach und andere Interessen treten in den Vordergrund. Das ist zwar schade, aber auch altersbedingt normal – da braucht es dann das elterliche Zutun zum Wohle des Tieres.
Ausserdem kostet ein Tier auch Geld. Lassen Sie Ihr Kind im Internet herausfinden, wieviel das begehrte Haustier pro Monat etwa kostet. Für eine Katze soll man monatlich etwa mit 100 Franken rechnen und da ist der Tierarzt noch nicht dabei.
Trotz all dieser Überlegungen kann es für ein Kind wunderschön sein, wenn es mit einem Haustier aufwachsen kann. Denn ein Haustier bringt viel Positives. Studien belegen, dass Menschen weniger gestresst sind und kranke Menschen sogar weniger Schmerzen empfinden, wenn ein Tier bei ihnen lebt. Es wirkt nämlich entspannend, wenn man sich um ein Tier kümmern, es streicheln oder auch nur beobachten kann. Gerade sensible und schüchterne Kinder können vom Umgang mit einem Haustier profitieren. Kinder fühlen sich ohne Worte verstanden und gemocht, wenn sie mit ihrem Tier zusammen sind. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und bringt innere Balance.
Und es gibt noch mehr Gutes: Kinder können lernen, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie sich um ein Lebewesen kümmern.
Setzt sich Ihr Kind überzeugend und langfristig für seinen Wunsch ein? Und können Sie als Eltern sich ein Haustier ebenfalls vorstellen? Dann wäre es eine gute Idee, herauszufinden, wie ernst es ihrem Kind damit ist. Wäre es wohl bereit, während einigen Wochen (je nach Alter) ein paar neue Ämtli zu übernehmen und selbständig auszuführen? Zum Beispiel Blumen giessen, Staubsaugen und WC putzen. Das Giessen der Blumen steht symbolisch fürs Füttern eines Tieres. Das Staubsaugen wird dann Realität, wenn man Katzen- oder Hundehaare wegsaugen muss. Falls Ihr Kind beim WC-Putzen mit Ekel und Unmut reagieren sollte, sollte es sich bewusst machen, dass etwa ein Katzenklo zu putzen deutlich mehr stinkt. Den Kot des Hundes beim Gassigehen in Beutel aufzunehmen, darf einem Hundehalter nichts ausmachen. Und auch ein Hamsterkäfig muss regelmässig gereinigt werden.
Ganz egal, welches Haustier man aufnimmt: Es braucht eine gute Vorbereitung und gründliche Information, um im Nachhinein keine Enttäuschung zu erleben. Manche Kinder freuen sich auf ein Kätzchen, mit dem sie spielen und kuscheln können. Aber nicht jede Katze ist eine Schmusekatze. Manche sind lieber tagelang draussen unterwegs, um die Gegend zu erforschen und auf Jagd zu gehen.
Wie auch immer – ein Haustier kann eine wunderbare Bereicherung für die ganze Familie bedeuten. Aber wohl nur dann, wenn alle mithelfen und vor allem die Eltern bereit sind, die Hauptverantwortung zu tragen.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.jugendcoaching.ch

Ratgeber Finanzen 20 – 2025

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Leserrückmeldung «Ukrainekrieg»
Auf meinen letzten Ratgeberartikel habe ich ein freundliches Mail bekommen. Der von mir verwendete Begriff «Ukrainekrieg» sei falsch, genauer sei es, von «dem russischen Krieg in der Ukraine» zu sprechen, schliesslich sei Russland der Agressor. Meine hoffentlich ebenfalls freundlich empfundene Antwort war, dass der gewählte Ausdruck doch etwas länglich/umständlich und v.a. die Schuldfrage zwar durchaus berechtigt, aber nicht Thema des «Finanz-Ratgebers» sei. Bei der letzten Kolumne ging es um die Überlegungen zu bereits erfolgten und möglichen Auswirkungen dieses Kriegs (Wegfall Sicherheitsschirm der USA, Aufrüstung bzw. Nachholen von Rüstungslücken, Aufhebung Schuldenbremse in D).
Europa im Rüstungsrausch
Ich nehme das Thema gleich nochmals auf, denn es geht um hunderte von Milliarden Euro, die mutmasslich nun umverteilt werden. Während Jahren konnte sich Europa unter dem wohligen amerikanischen Sicherheitsschirm verstecken und musste vergleichsweise wenig Geld in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren. Europa profitierte von der so genannten Friedensdividende, hat das eingesparte Geld aber nicht angespart, sondern v.a. in den Ausbau des Sozialstaats investiert. Das Resultat ist, dass trotz tiefen Verteidigungsausgaben viele europäische Länder stark verschuldet sind und auch nach wie vor hohe Defizite schreiben. Im 2024 haben nur 11 der 27 EU-Länder beide Maastricht-Kriterien erfüllt, also ein Budgetdefizit von weniger als 3% der Wirtschaftsleistung BIP und eine Verschuldung von weniger als 60% des BIP erreicht.
Ukrainekrieg und America first Politik haben nun europäische Politiker aufgescheucht wie der Fuchs die Hühner. Nachdem jahrelang die Armeen massiv zurückgefahren wurden, soll nun plötzlich Aufrüstung um jeden Preis richtig sein. Die Ideen überbieten sich, es soll bspw. nicht innert 10 Jahren 50% mehr ausgegeben werden. Nein, am besten soll es einem Verdoppelung oder lieber gar eine Vervierfachung innert weniger Jahre geben. Ein solcher Weg kann nur zu finanzieller Verschwendung führen, freuen tut es aber mit Sicherheit die Rüstungsindustrie (ob die Verteidigungsfähigkeit damit schnell erreicht wird, ist eine andere Frage). Es bleibt auch nicht bei Ausdrücken wie «Verteidigungsfähigkeit», nein, es muss gleich auch rhetorisch eine Schippe drauf gelegt werden und man spricht von «Kriegstüchtigkeit», teilweise von den gleichen Politikern, die noch vor fünf Jahren als Pazifisten die Armeen am liebsten abgeschafft hätten.
Was aber gleich bleibt: Die Politiker wollen die Ausgaben nicht via Einsparungen an einem anderen Ort sondern via Schulden finanzieren. Prioritäten setzen, Fehlanzeige. Die Verschuldungen wachsen weiter auf immer noch gefährlichere Höhen an. Wenn dem eine Schuldenbremse entgegensteht, wird diese umgangen, indem Verteidigungsausgaben ab einer gewissen Höhe kurzerhand davon ausgenommen bzw. als ausserordentlich taxiert werden. Dabei wäre doch Sicherheit die Ur-Aufgabe des Staates, hat also überhaupt nichts mit «ausserordentlich» zu tun. Und was leider auch nicht ändert: Die Politiker versuchen Unangenehmes hinter Lügen zu verstecken und kreiieren Wortschöpfungen, die nach dem Gegenteil von dem klingen sollen, was sie sind: Schulden werden dann absurderweise plötzlich zu «Sondervermögen». Orwell lässt grüssen...

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