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Ratgeber Gesundheit 45 - 2021 (2)

Dr. Monika Mayer Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Auge (Folge 8) – Degenerative Augenerkrankungen: Katarakt oder grauer Star
Trübungen der Augen-Linse werden als grauer Star bezeichnet. Das Wort kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet «Wasserfall». Man glaubte, die graue Farbe (=grauer Star) komme daher, dass sich eine geronnene Flüssigkeit hinter der Pupille nach unten ergossen habe, eben wie ein Wasserfall. Gemäss Wikipedia nahmen die Menschen in der Antike an (im Sinne der hippokratisch-galenischen Humoralpathologie), dass Substanzen hinter der Pupille herabfliessen und den Sehvorgang stören. Ursächlich für den Katarakt war eine Abkühlung und Verfestigung des vom Gehirn statt in den Nasen-Rachen-Raum ins Auge herabgetropften Schleimes. Es gibt Berichte, dass bereits in vorchristlicher Zeit das Problem operativ angegangen wurde. Der Ausdruck Star lässt sich mit dem starren Blick eines vollständig Erblindeten erklären.
Symptome: Es wird irgendwann ein langsamer, schmerzloser Verlust der Sehschärfe mit Verschwommensehen und zunehmender Blendungsempfindlichkeit wahrgenommen. Reduziertes Sehvermögen, Störungen des Farbsehens, Sehen eines Lichtschleiers und Doppeltsehen werden auch von Betroffenen beschrieben. Die Erkrankung verläuft normalerweise langsam über Jahre hinweg, eine fortgeschrittene Erkrankung ist von Auge erkennbar.
Verbreitung: es handelt sich definitiv um eine Alterserkrankung, 90 Prozent der Fälle hängen mit dem Lebensalter der Betroffenen zusammen. Selten sind angeborene Formen. Bei ungefähr 1 bis 6 von 10 '000 Menschen wird eine Linsentrübung bereits kurz nach der Geburt festgestellt. Dabei liegen bei mehr als 60 Prozent eine Stoffwechsel- oder Systemerkrankung zugrunde. (Eine «Galaktosämie», das Neugeborene kann die mit der Muttermilch eingenommene Galaktose nicht in Glucose umwandeln und sie lagert sich u.a. in der Linse ab. Eine Diät kann da Abhilfe schaffen.) Auch eine Rötelnerkrankung der Mutter in der Schwangerschaft kommt als Verursacherin in Frage (Röteln-Embryopathie). Ein weiterer seltener Fall betrifft den Katarakt der Hochofenarbeiter oder Glasbläser (durch Infrarot-Strahlung, kurz arbeiten mit sehr heissen Materialien in dieser Berufsgruppe ist die Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt). Auf molekularer Ebene sind die Kristallin-Proteine in ihrer Anordnung gestört und lassen das Licht nicht mehr «richtig» durch.
Behandlung: Nur mit Medikamenten lässt sich keine Verbesserung erzielen. Eine bessere Beleuchtung, eine korrigierte Brille oder ein Vergrösserungsglas helfen im Alltag. Wenn die Sehstörungen zu einschränkend werden, ist eine Operation angesagt. Die Patienten werden am Vortag und auch während der Operation mit Augentropfen behandelt; eine Sorte (NSAR-Augentropfen) hilft gegen Schmerzen und Entzündungen (die Dauer variiert je nach Situation und wird selten länger als 14 Tage angewendet). Die andere Sorte (Antibiotika-Augentropfen) beugen Infektionen, besonders gefürchtet im Inneren des Auges, vor. Die Operation erfolgt immer unter Narkose, entweder unter Vollnarkose oder meist unter örtlicher Betäubung. Es wird die natürliche Linse entfernt und ein Implantat eingesetzt. Der Patient muss sich vorgängig entscheiden, ob er lieber mit einer Fern- oder Lese-Brille leben will, das Implantat kann die natürliche Nah- und Fern-Einstellung nicht machen. Wenn beide Augen operiert werden müssen, gibt es zwischen den Eingriffen einen Abstand von einigen Tagen bis Wochen.
Nachsorge: Die vereinbarten Nachsorgetermine sind unbedingt einzuhalten. Bei Sehminderung, Lichtblitzen, starken Rötungen oder anhaltenden Schmerzen ist ein sofortiger Augenarztbesuch erforderlich. Das sind Zeichen für einen Notfall. Für einige Zeit ist jeglicher Druck auf das Auge zu vermeiden. Ebenfalls wird während mindestens acht Wochen von Schwimmbadbesuchen, Saunagängen und vor allem schwerem Heben abgeraten. Nach dieser Zeit macht auch eine Brillenanpassung Sinn, dann ist meistens der Heilungsprozess abgeschlossen. Aufs Schminken, sollte während dieser Phase ebenfalls eher verzichtet werden.
Vorbeugung: Eher schwierig. Die Faktoren, die zu einem grauen Star führen, sind mannigfaltig. Natürlich sind auch hier das Rauchen und ein zu hoher Alkoholkonsum als Schadensfaktor bekannt. Des Weiteren gehören Diabetes, eine starke Kurzsichtigkeit und eine übermässige Sonneneinstrahlung dazu. Über die Ernährung lassen sich vermutlich mit Radikalfängern wie Vitamin C, weiteren dem Auge guttuenden Stoffen wie Lutein oder Zeaxanthin positive Ergebnisse wie eine mögliche Verlangsamung der Erkrankung erreichen. Die wissenschaftliche Datenlage ist dazu noch ungenügend. Es gibt eine Auswahl an Nahrungsergänzungsmittel in diese Richtung
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