Dr. Monika Mayer Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Auge (Folge 6): Trockene Augen
Das trockene Auge hat den Status einer Volkskrankheit. Es kommt mit zunehmendem Alter immer häufiger vor und findet sich bei bis zu 15 bis 17% der Menschen. Typisch dabei ist das Gefühl der Trockenheit, eine Rötung und ein Brennen der Augen, zum Teil schmerzhaft, oft einhergehend mit einem Fremdkörpergefühl. Manchmal kommt es sogar zu Sehstörungen. Die zwei Hauptursachen sind der Mangel an Tränenflüssigkeit und eine verstärkte Verdunstung. Damit sind auch die beeinflussenden Umweltfaktoren klar: Wind, trockene Luft (Klimaanlagen, allgemein niedrige Luftfeuchtigkeit), Bildschirmarbeit mit zu wenig Blinzeln oder das Tragen von Kontaktlinsen. Weitere Ursachen liegen in: einer hormonellen Umstellung (Testosteron- oder Östrogen- Mangel), Einnahme von verschiedenen Medikamenten, diverse Erkrankungen, Allergien, Lidrandentzündungen, um nur einige zu nennen. Paradoxerweise beobachtet man bei trockenen Augen auch ein vermehrtes Tränen. Die Patienten klagen über ein Zuviel an Augenwasser und bekommen die Diagnose trockene Augen. Durch eine ständige Reizung lösen geringfügige Einflüsse Tränen aus. Diese Aufstellung zeigt bereits, wie wichtig es ist, bei solchen Beschwerden den Rat (die Diagnose) eines Augenarztes zu erhalten. Er kann die nötige Therapie vorschlagen, eventuell zugrundeliegende Erkrankungen erkennen und damit die möglichen Folgeerkrankungen verhindern. Im Fokus steht dabei der Tränenfilm. Er besteht aus drei Schichten: der äusseren fetthaltige «Lipid»-Schicht (gebildet von den Meibomschen Drüsen), der mittleren wässrigen Schicht (gebildet von den Tränendrüsen) und der inneren schleimhaltigen «Muzin»-Schicht (gebildet von den Becherzellen der Bindehaut). Die innere Schicht sorgt dafür, dass der Tränenfilm auf der Augenoberfläche haftet. Die wässrige Schicht versorgt die Hornhaut mit Nährstoffen und die darin befindlichen immunologischen Abwehrstoffe wehren Bakterien und Viren ab. Die Lipidschicht verhindert ein zu schnelles Verdunsten. Jeder Lidschlag befeuchtet das Auge und befördert den Tränenfluss über einen Verbindungskanal in die Nase. (Darum läuft uns beim Weinen auch immer die Nase.) Kurz gesagt ist er eine wichtige Schutzfunktion des Auges: Schutz vor: Fremdkörpern, Viren und Bakterien, Ernährung und Versorgung mit Sauerstoff, Gleitmittel für die Augenlider. Er gleicht die Mikro- Unebenheiten der Hornhaut aus und gewährleistet die Transparenz der Hornhaut, damit das Sehen funktioniert. (Ohne die Flüssigkeit wäre die Hornhaut trocken und nicht durchsichtig).
Was kann man selber dagegen tun bzw. wie vorbeugen?
• Regelmässig lüften bzw. die Luftfeuchtigkeit auf einem vernünftigen Mass halten.
• Beim Arbeiten am Computer/Gamen/viel Fernsehschauen an den verringerten Lidschlag denken, regelmässige Pausen machen und blinzeln.
• Die Nahrung sollte genügend Omega-3 -Fettsäuren enthalten. Sie halten alle Schleimhäute feucht und sind bekannterweise in Fisch, Leinöl und diversen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.
• Trinken!
• Die Augen gegen Luftzug schützen, sei es im Auto beim Fahrradfahren oder Skifahren.
• Bei starker Sonneneinstrahlung Sonnenbrille tragen.
• Kosmetische Produkte je nach ihrer Eignung nicht «zu nahe» am Auge auftragen.
• Und last but not least die Lidränder pflegen.
Bei Beschwerden werden sogenannte Tränenersatzmittel täglich ins Auge geträufelt. Sie unterstützen die eigene Tränenflüssigkeit und/oder dienen als Ersatz. Je nach Situation sind sie dünn- oder dickflüssiger, bis gelartig. Es gibt viele Präparate.
Lassen Sie sich beraten und bleiben Sie gesund!
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