Dr. Monika Mayer Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Darmgeschichten
Wir möchten in einer lockeren Reihe über den Darm, seine Aufgaben und Befindnisse schreiben. Manche Leser haben das spannende Buch: «Darm mit Charme» von Giulia Enders gelesen und kennen sich in dieser Materie bereits gut aus. Andere kennen den Satz: Die Gesundheit beginnt im Darm. Es gibt viele populärwissenschaftliche Informationen zu diesem Thema. Wir finden auch, dass, wenn der Darm gut funktioniert, die Chance gross ist, dass der Mensch gesund ist. Wir greifen dieses Thema auf, und dank neuer Präparate können wir auch Hilfestellungen bei «heiklen» Problemen anbieten.
Zum Thema Darm erst einige anatomische Betrachtungen.
Definition: Der Darm (lateinisch Intestinum) ist der wichtigste Teil unseres Verdauungstraktes. Er beginnt mit dem Magenpförtner und endet beim After. Beides sind starke Ringmuskeln, die sowohl den Eingang als auch den Ausgang dicht verschliessen. Davor liegt der Magen, die Speiseröhre und die Mundhöhle. Die Verdauung beginnt sozusagen zuoberst: nämlich bereits mit dem guten Kauen. Die Nahrung wird mechanisch zerkleinert und mit Speichel vermischt. Er enthält bereits Enzyme, um die Zerkleinerung chemisch zu unterstützen. Wenn man lange genug Brot kaut, schmeckt es süss. Die Amylase spaltet die Kohlehydrate bis zum Zucker, den man dann süss wahrnimmt. Dieser Speisebrei wird durch die Speiseröhre aktiv in den Magen befördert. Aktiv heisst, dass wir auch im Kopfstand schlucken können und das Ganze in den Magen gelangt.
Exkurs Erbrechen: Der oben beschriebene Automatismus ist beim Erbrechen gestört. Der Körper findet, dass der Mageninhalt heraus muss und kehrt den Schluck-Vorgang um. Wenn der Magen genügend entleert ist, bleibt diese «Umkehrung» noch einige Zeit bestehen. Darum sollte man, auch wenn der Durst gross ist, nur teelöffelweise Flüssigkeit zu sich nehmen; und einen Mindestabstand von 10 bis 15 min. einhalten. Mindestens so lange, bis wieder die Menge eines Glases vertragen wird. Kleinkindern kann man ein mit Wasser getränktes «Nuschi» geben, an dem das Kind saugen kann. Natürlich ist der Flüssigkeitsersatz wichtig. Der Körper braucht ihn dringend. Aber es funktioniert nur, wenn das Getränk auch im Magen bleibt. Dazu eignet sich alles, worauf man Lust hat. Es gibt dafür Elektrolytlösungen aus der Apotheke oder auch andere isotonische Getränke (alkoholfreies Bier gehört da übrigens auch dazu). Im Ratgeber Durchfall beschreiben wir die andere Variante: viel Flüssigkeit in kurzer Zeit zu verlieren. Dort finden Sie ein WHO-Rezept für eine selbst herzustellende Elektrolyt-Lösung.
Zurück zum Thema: Der Darm eines Erwachsenen ist zwischen 5 ½ bis 7 ½ Meter lang und besitzt mit etwa 120 m² eine riesige Oberfläche. So gross wie eine 3½- Zimmerwohnung. Sie kommt durch einen «Trick» = Falten, Darmzotten und Mikrovilli zustande. Diese grosse Fläche erlaubt die Aufnahme der Nährstoffe.
Unterteilung:
• Dünndarm (lat. Intestinum tenue):
- Zwölffingerdarm (Duodenum)
- Gekrösedarm: mit Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum)
• Dickdarm (Intestinum crassum)
- Blinddarm mit dem Wurmfortsatz (der letztere ist umgangssprachlich fälschlicherweise als «Blinddarm» bekannt).
- Grimmdarm: aufsteigend = Colon ascendus, querverlaufend = Colon transversum, absteigend Colon descendum und den S-förmig verlaufenden = Colon sigmoideum (Sigma)
• Mastdarm (Rectum), auch als Enddarm bezeichnet, bestehend aus Pars ampullaris und Analkanal.
Der darauffolgende After (lat. Anus) ist von seinem Gewebe her im engeren Sinne kein Darmbestandteil mehr. Er ist von der äusseren Haut ausgekleidet. Mit dem endständigen Venengeflecht, bekannt durch die Hämorrhoiden, dem inneren und äusseren Schliessmuskel bildet er den Schluss des Systems.
In den nächsten Ratgebern gehen wir auf die verschiedenen Funktionen ein.
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