Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Bedeckt
15.4 °C Luftfeuchtigkeit: 50%

Freitag
8.9 °C | 18.7 °C

Samstag
8.4 °C | 18.5 °C

Ratgeber Gesundheit 10 - 2022

Dr. Monika Mayer Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.www.vinzenz-apotheke.ch

Auge (Folge 9)
Degenerative Augenerkrankungen: Makuladegeneration oder Makulopathie
Es handelt sich um eine Gruppe von Erkrankungen, die den Punkt des schärfsten Sehens betreffen. Dabei erfahren unterschiedliche Zellen einen allmählichen Funktionsverlust. Das traurige Ergebnis ist eine Sehbehinderung hin bis zur Erblindung. Neben der weitaus häufigsten Form «der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)» gibt es auch andere, erworbene oder erblich bedingte Makulaerkrankungen. Es werden die unterstützenden Strukturen der Nervengewebe der Netzhaut geschädigt. Einer Theorie zufolge führt eine starke Ansammlung von Stoffwechselprodukten in den Pigmentepithelzellen zum Absterben derselben. Eine andere besagt, dass die Alterung der Aderhaut zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff zum Absterben der Pigmentzellen führt. Die «kaputten» Zellen führen zu Lücken und einwachsenden Blutgefässen.
Symptome: (gemäss Wikipedia)
• Abnahme der Sehschärfe und damit der Lesefähigkeit
• Abnahme des Kontrastsehens
• Abnahme des Farbensehens
• Abnahme der Anpassungsfähigkeit an veränderte Lichtverhältnisse, damit wird die Blendungsempfindlichkeit erhöht
• Zentrale Gesichtsfeldausfälle
Die Betroffenen erkennen einen Gegenstand nicht mehr deutlich. So sehen sie z.B. eine Uhr, erkennen aber die Uhrzeit nicht. Oder sie sehen ihr Gegenüber, aber nicht mehr genau die Gesichtszüge. Der fixierte Punkt wird nicht mehr gesehen, das äussere Gesichtsfeld hingegen schon. Damit bleibt die Orientierungsfähigkeit erhalten. Auch die Dunkelsicht ist gut, die «Stäbchen» für das «Schwarz-Weiss-Sehen» sind ausserhalb der zentralen Netzhaut und sie sind weiterhin funktionstüchtig.
Formen:
• Es werden zwei grosse Formenbereiche unterschieden: die feuchte und die trockene Makuladegeneration (80% der Fälle)
Verbreitung:
• Wir werden immer älter, und die Funktion unserer Sinnesorgane
damit logischerweise schlechter. In Deutschland sind ca. 2 Mio. Menschen davon betroffen, grob 2.5%, in der Schweiz wird es ähnlich sein.
Behandlung (je nach Form):
- die feuchte Makuladegeneration ist gefürchteter, da sie schneller vorangeht. Sie heisst deshalb feucht, weil es zu Flüssigkeitsansammlungen oder Blutungen in der Netzhaut kommt. Sie wird je nach Situation mit Laserbehandlungen, photodynamischer Therapie und VEGF-Hemmstoffen therapiert. Diese Wirkstoffe werden in den Glaskörper des Auges injiziert.
- die trockene Makuladegeneration kennt keine kausale Therapie oder Heilungsmöglichkeit. Man versucht die Verschlechterung mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminen, Mineralstoffen besonders mit hochdosiertem Lutein (10 mg) zu stoppen oder zu verlangsamen. Studien bestätigen einen positiven Effekt.
- Sehhilfen sind wichtig. Spezialisten wie Sehbehinderten-Ambulanzen, Blindenstudien-Anstalten, spezialisierte Arztpraxen oder Optiker können gute Hilfestellungen geben.
Nachsorge:
• Je nach Form sind die Empfehlungen des behandelnden Augenarztes unbedingt einzuhalten, insbesondere die regelmässigen Kontrollen. Die Häufigkeit wird durch das Fortschreiten der Erkrankung bedingt.
• Die oben angesprochenen Sehhilfen gehören unbedingt dazu. Hilfen bieten auch Ergotherapeuten, Fachpersonen für lebenspraktische Fertigkeiten, für Orientierung und Mobilität oder Low-Vision-Fachkräfte.
Vorbeugung:
• Meiden von Nikotin und Alkohol (sie sind Gift für die Augen) oder natürlich langandauerndem Stress. Kaltweisse LED-Leuchtmittel zeigen bei Ratten eine Phototoxizität. UV-Licht ist ebenso schädlich. Bei grellem Sonnenlicht schützen gute Sonnenbrillen die Augen.
• Die Ernährung mit einem hohen Anteil von Antioxydanzien hilft. Das Lutein wurde bereits angesprochen. Ein weiterer Ansatz ist die Senkung des Homocystein-Spiegels durch die Einnahme der Vitamine B6, B12 und Folsäure. Einen Vorteil der Einnahme hochdosierter Präparate zeigen Studien, die bei Frauen mit Herz-Kreislauferkrankungen durchgeführt wurden.
Es gibt weitere Forschungsansätze mit embryonalen Stammzellen. Wir werden sehen.
Bleiben Sie gesund
Ihr Team der Vinzenz Apotheke

Für Fragen sind wir immer für Sie da.
Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit