Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch
Holpriger Jahresstart
Die Aktienmärkte sind mit zunehmender Volatilität und grösseren Tagesschwankungen ins neue Jahr gestartet. Ob das die Trendwende nach einem Hausse-Jahrzehnt einläutet, werden wir in ein paar Monaten wissen. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Zinssituation weiter normalisieren sollte und damit die Zeit des Gratisgeldes zu Ende gehen könnte. Aber ehrlich gesagt, das hat man schon mehrmals gemeint und es ist immer wieder anders gekommen. Jeder Rückschlag wurde wieder zu Nachkäufen genutzt und die Aktienmärkte sind immer rauf und die Anleihenrenditen runter gegangen. Einiges spricht dafür, dass es anders kommen könnte. Aber ich bleibe bewusst beim Konjunktiv. Sicher ist man nur im Nachhinein. Als Zentralbanker, welcher vor allem auf die Geldwertstabilität schauen müsste, würde ich mich im Moment nicht mehr sehr wohl fühlen.
Kann man die Politik noch ernst nehmen?
Aufs Glatteis mit Corona wage ich mich jetzt nicht. Da gibt es bereits acht Millionen Experten in der Schweiz und da kann man fast nur verlieren. Als ich vor ein paar Wochen den Sinneswandel wegen der Kernenergie in der EU gelesen hatte, musste ich einfach nur lachen. Viel zu gefährlich, nicht nachhaltig und so weiter wurde über Jahre gepredigt. Aussteigen so rasch wie möglich und nun soll plötzlich alles anders sein? Rein aus persönlichem Interesse verfolge ich Energiediskussionen schon lange und konnte viele Überlegungen nicht nachvollziehen. Eine Decarbonisierung mit einem gleichzeitigen Atomausstieg ohne Komfortverlust innerhalb weniger Jahre schien mir immer sehr unrealistisch. Es braucht realistische Einschätzungen und Kompromisse. Die perfekte Lösung ohne Probleme und Risiken, welche wenig kostet, gibt es einfach nicht. Selbst wenn die Kosten eine untergeordnete Rolle spielen würden.
Ich freue mich auf ein spannendes und hoffentlich auch erfreuliches 2022 und hoffe, dass wir uns wieder vermehrt auf realistische und machbare Lösungen konzentrieren und weniger den ideologischen Traumvorstellungen nachrennen. Nichts gegen Visionen und Veränderungen. Sie brauchen aber Zeit und dürfen nicht zu noch grösseren Problemen führen.
Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an
oder rufen unter 062 871 66 96 an.