Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Scheinheilige Zentralbanken
Die amerikanische Zentralbank Fed warnt vor enormen Risiken in den Finanzmärkten, SNB und Finma vor Risiken im Schweizer Immobilienmarkt. Solche Schlagzeilen konnte man in den letzten Wochen mehrfach lesen. Grundsätzlich sind Warnungen vor möglichen Risiken kaum etwas Schlechtes. Wenn man aber ein wenig genauer hinschaut, dann warnen die Zentralbanken vor ihren eigenen Taten. Ohne das völlig überblähte Finanzsystem wären kaum so grosse Risiken entstanden und in kaum einer Anlagekategorie wären die Preise so massivst gestiegen. Also spielt man mit dem Feuer und danach warnt man davor. Schon etwas schizophren, und das auf der höchsten Stufe. Da sollten wir eigentlich mehr erwarten dürfen, wäre doch die Geldwertstabilität das höchste Ziel der meisten Zentralbanken. Wir scheinen nun fast die gleichen Fehler wie viele Entwicklungsländer zu machen, wo es früher oder später in einer Schuldenfalle oder einem Währungsschnitt oder beidem geendet hat. Wie wir da wieder ohne grosse Wunden rauskommen? Die nächsten Jahre werden es zeigen.
Trauerspiel Credit Suisse und niemand ist verantwortlich….
Seit der Finanzkrise kennt der Aktienkurs der CS-Aktie nur einen langfristigen Trend: den nach unten. Zwar hat das Management sicher drei- oder viermal gewechselt, aber schlussendlich ist niemand für die Pannen, Pech und Pleiten wirklich verantwortlich. Dutzende von Manager haben jahrelang tolle Gehälter und Boni bezogen und die Besitzer, die Akionäre, haben die Zeche für all die Fehler bezahlt. Das Finanzsystem hat leider immer noch viel zu viele falsche Anreize. Boni sollten nur fliessen, wenn es nachhaltige Gewinne gibt. Verluste müssten auch mitgetragen werden, sonst ist das System völlig einseitig und aus meiner Sicht falsch. Ich hoffe, dass es endlich zu einem Gesinnungswandel in der ganzen Branche kommt. Hoffentlich sind die Veränderungen nicht wieder nur Lippenbekenntnisse. Viel zu lange wurde Wasser gepredigt, obwohl in den oberen Etagen teilweise immer noch viel Wein floss.
Dieses Mal ist alles anders
Gefühlt alle zehn Jahre meint man von neuem, dass in der Zukunft alles anders sei und alte Zöpfe keine Rolle mehr spielten. Einmal ist immer das erste Mal. Trotzdem muss ich aus meiner rund 35-jährigen Finanzerfahrung sagen, dass es schlussendlich immer ein Trugschluss war. Ja, es gibt Veränderungen und die kann man nicht aufhalten. Aber viele hoffnungsvolle Übertreibungen werden sich auch dieses Mal mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit irgendeinmal in Luft auflösen. Wenn ich bald bei jeder Bewerbung bei Hobby «Handeln mit Kryptowährungen» lese, dann löst das bei mir keine euphorischen Gefühle aus.
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