Von Marion Eschler, Magden
2007 wurde in Magden eine Zukunftskonferenz einberufen, um die Bevölkerung nach ihren Bedürfnissen zu fragen. Die Mehrheit wünschte sich ein langsameres Wachstum, weniger Bautätigkeit, den Erhalt von Landschaft, Natur und Lebensqualität. Die Bautätigkeit ging weiter. In der Breite wurde eine Überbauung mit fünf Blöcken und total 41 Wohnungen realisiert.
In der «Gesamtrevision Nutzungsplanung Magden» hat der Gemeinderat die Einzonung des Bünn vorgeschlagen mit einer Fläche von sage und schreibe 30 000 m2.
Im Juni 2016 versammelte sich eine nie dagewesene Anzahl Bürger:innen an der Gemeindeversammlung und stimmte gegen die Einzonung des Bünn.
Formal musste dies mit einem Rückweisungsantrag gemacht werden. Es konnte nicht direkt die Zuweisung in die Landwirtschaftszone beantragt werden. Die Botschaft war jedoch unmissverständlich.
Trotz klarem Auftrag zum Verzicht auf die Einzonung präsentierte der Gemeinderat der Bevölkerung anfangs 2021 ein Projekt in der fast gleichen Grössenordnung wie im Jahr 2016. Dieses Projekt wurde öffentlich aufgelegt zur Mitwirkung.
Dreiviertel der Mitwirkenden sprach sich erneut für eine Grün- und Landwirtschaftszone aus. Auch dieser Wunsch nach weniger Wachstum zeigte aber keine Wirkung.
Es ist richtig, dass 2007 ein Bedürfnis nach günstigem Wohnraum angemeldet worden war. Wünschenswert wäre das tatsächlich. Da stellt sich aber die Frage: Wer soll das finanzieren? Kann dieser Wunsch realisiert werden?
Dem Anliegen Wohnraum für ältere Personen verfügbar zu machen, steht meiner Meinung nach nichts im Weg. Es sind noch Reserven vorhanden, auch an zentraler Lage. Dafür muss man nicht Magdens Dorfcharakter opfern.
Diese Woche, 3. Dezember, soll einmal mehr über ein Mega-Projekt Bünn abgestimmt werden, welches, wenn ich mir die Bemerkung am Rande erlauben darf, bis zum heutigen Tag gemäss Kantonalem Richtplan nicht einmal alle Voraussetzungen zur Einzonung erfüllt.
Ich hoffe, dass am Freitag ein Entscheid gefällt wird für Qualität, statt Quantität.
