Von Stefan Treier, Wohlen (früher Effingen)
Seit Jahren kennt man Donald Trump als Person, welche sich gerne, oft und in allen möglichen Positionen selbst inszeniert, um auf verschiedene Weisen die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Seitdem er im Januar dieses Jahres erneut die US-Präsidentschaft bekleidet, ist diese Haltung noch ausgeprägter geworden. Dass dabei seine Machtbesessenheit eine Rolle spielt, dürfte klar sein.
Was sich Trump aber dieser Tage erlaubt, geht massiv zu weit. Das offensichtlich mit KI erstellte Bild, das ihn als Papst in «voller Montur» zeigt, soll aus dem «Weissen Haus» stammen. Nebst diversen anderen abstrusen Ideen also auch noch dies – ein Bild, das Trump in einer ihm gefälliger Machtposition zeigt.
Ausgerechnet zur selben Zeit, da die Welt noch über den Hinschied von Papst Franziskus trauert, muss diese trump’sche Selbstdarstellung in den Medien erscheinen. Das ist eine komplette Rücksichtslosigkeit, ja Beleidigung gegenüber zahlreichen Gläubigen, welche um den Papst trauern. Diese pietätlose Unverfrorenheit ist an Taktlosigkeit kaum zu überbieten. Es versteht sich, dass Trump weltweit zahlreiche Menschen nicht bloss enttäuscht, sondern masslos verärgert hat.
Wenn er Charakter hat, entschuldigt er sich für dieses ungebührliche Benehmen vor der Weltöffentlichkeit.