Von Brigitte Rüedin, Rheinfelden
Als ich die Berichte der letzten zwei Grossratssitzungen gelesen habe, ist bei mir ein Gedankenkarussell losgegangen. Als ehemalige Rheinfelder Schulpflegerin und Stadträtin wurde ich während meiner langjährigen Tätigkeit für die Bevölkerung immer wieder an den Budgetsitzungen ermahnt, dass wir sparen müssen. Das hat mir angesichts der vorgelegten Zahlen manchmal eingeleuchtet, oft aber auch gar nicht. Ich war meist gegen Steuersenkungen, weil ich gerade im Bildungs- und Sozialbereich gesehen habe, was wir noch zu tun gehabt hätten. Gerade in der Prävention, die mit der nackten Zahl meist nicht gemessen werden kann, sehe ich nach wie vor viele Möglichkeiten, um Menschen ihr Leben einfacher zu machen und letztlich wirklich zu sparen, nämlich an Reparaturkosten.
Mit einer gesetzlichen Grundlage für die Kinder- und Jugendhilfe im Kanton Aargau könnte vieles ver-bessert werden. Da ich die letzten Jahre unter anderem in der frühen Förderung tätig war und es dort un-bedingt gleiche Spiesse im ganzen Kanton geben sollte, ist es mir schleierhaft, wie die Mehrheit des Grossen Rates die Kosten für dieses Gesetz einfach gestrichen hat? Aber auch in der Jugendarbeit und vielem mehr sollen «Sparopfer» gebracht werden. Die Schulsozialarbeit soll endlich flächendeckend erbracht und nicht den Gemeinden alleine überlassen werden. Es gäbe noch einiges zu schreiben, aber ich verzichte darauf. Jedoch bitte ich den Grossen Rat eindringlich, nochmals über die Bücher zu gehen. Ein verärgerter Gruss zu unseren Grossräten und Grossrätinnen rechts der Mitte, die für die Lösungssuche unserer gesellschaftlichen Probleme gewählt sind und nicht nur den Sparhammer schwingen sollten.
