Von Franz Meier, Stein
Es vergeht wohl kaum ein Tag ohne Stau auf der Schaffhauserstrasse. Sogar das Postauto kann steckenbleiben – oder muss sich dann über Münchwilen einen Weg zum Bahnhof suchen. Die SBB ist dann abgefahren und man muss auf den nächsten Zug warten. Das ist die heutige Realität. An der Gemeindeversammlung wurde deshalb die Frage gestellt, ob die Gemeindebehörde oder der Kanton etwas gegen dieses nun alltägliche Problem unternehmen. Gemeindeammann Käser konnte darauf keine Antwort geben.
Mit dem Ausbau des Sisslerfelds als Industriestandort wird sich das Verkehrsproblem laufend und schleichend verschärfen. Zwar wird die Absicht propagiert, dass die Mitarbeiter in Zukunft vermehrt mittels ÖV zur Arbeit fahren sollen. Der Individualverkehr wird aber trotzdem weiter zunehmen. Mehr Industrie bedeutet mehr Arbeitsplätze, bedeutet mehr Verkehr. Wie anders, als mittels Individualverkehr, sollen die Grenzgänger über die Grenze kommen? Es existiert ja kein ÖV-Konzept, das für Grenzgänger nutzbar sein wird – wenn man mal von der nicht ganz ernst zu nehmenden «Idee» einer Seilbahn absieht. Und die Grenzgänger aus dem Schwarzwald werden wohl auch kaum mit dem Velo über die Grenze kommen, um dann am Abend wieder in die Berge hoch zu strampeln. Es werden somit immer mehr Autos über die Grenzübergänge in Stein und in Laufenburg fahren wollen. Da hilft selbst der Ausbau des Taktfahrplans nach Laufenburg nichts – obschon dieser sicher richtig ist.
Von Seite der Gemeindebehörden sollte nun beim Kanton Dampf gemacht werden, dass der Bau, der schon seit vielen Jahren im Verkehrskonzept aufgezeigten neuen Rheinbrücke bei Sisseln, in Angriff genommen wird. Auf Deutscher Seite ist der Anschluss an die A98 bereits vorbereitet. Selbst wenn es aber jetzt mit diesem Bauvorhaben vorangehen sollte, wird es noch Jahre dauern, bis wir in Sisseln den Rhein überqueren können. In der Zwischenzeit wird sich zunehmend mehr Individualverkehr durch Stein und Laufenburg über die Grenzübergänge quälen – und die Lebensqualität wird sich für die Anwohner wegen der Abgase der Staukolonnen weiter verschlechtern.
Die Schaffhauserstrasse in Stein muss deshalb kürzerfristig so umgestaltet werden, dass weniger Staus entstehen. Das ist möglich. Mit der Optimierung der Fahrspuren liesse sich das mit vertretbaren Kosten realisieren – und dann würde auch das Postauto nicht mehr im Stau stecken bleiben.