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Referendumsabstimmung in Frick: Nur eine Gesamtbetrachtung führt zum Ziel

Von Rolf Hüsser, ehem. Gemeinderat (Die Mitte), Frick

Das Referendumskomitee hatte stets die Gesamtkomplexität der offenen Gemeindeprojekte im Fokus: Schulraumauslastung an der Oberstufe, Nutzung der ehemaligen HPS, Standort familienergänzende Massnahmen/Mittagstisch, Steuerfussentwicklung, das weitere Vorgehen beim Hallenbad, die gesamte Schuldenentwicklung usw.
In verschiedenen Leserbriefen der Befürworter wird jeweils leider nur auf Einzelaspekte eingegangen – etwa auf den Zustand der Mehrzweckhalle oder den Mittagstisch allgemein oder die Zusammenführung der Primarschulstufe. Doch ebenso wichtig ist die Frage, wie all dies künftig finanziert werden soll. Jeder Mann und jede Frau erkennt: Die Lösung für die angeschlagene Gemeinde Frick liegt nicht in Einzelaspekten, sondern in einer Gesamtanalyse und dem Abwägen aller Faktoren.
Der Gemeinderat hat in den letzten Jahren über zwei Millionen Franken für externe Beratungen und Projekte ausgegeben, ohne dabei eine echte, tragbare Auslegeordnung vorzunehmen. Die Mitwirkungsprozesse waren mehrheitlich Wunschkonzerte, in denen die Finanzfrage elegant ausgeklammert wurde. Selbst die Arbeitsgruppe Finanzen/Steuern vermochte den Blickwinkel des Gemeinderates nicht zu öffnen. Tatsache bleibt: Politik muss immer mit den finanziellen Möglichkeiten verbunden sein, sonst droht die Schuldenfalle.
Eine Vorbildfunktion nimmt für mich die Gemeinde Wittnau ein: Dort entschied man sich schon vor Jahren, die Mehrzweckhalle zu erneuern – nicht über Schulden, sondern im Voraus über angepasste Steuern einen Fonds mit Eigenmitteln zu speisen. In Frick hingegen weiss man nicht einmal, was der Umbau der ehemaligen HPS als Folgeprojekt zur Schulraumprojektierung kosten wird.
Fakt ist: Frick gehört leider seit Jahren zu den am höchsten verschuldeten Gemeinden im Aargau. Ende 2023 war sie an 17. Stelle und Ende 2024 bereits an 13. Stelle der höchst verschuldeten Gemeinde pro Kopf im Kanton. Mit den geplanten Investitionen droht Frick sogar zum Spitzenreiter zu werden. Wer verantwortungsvoll für das Gesamtwohl und die kommenden Generationen handeln will, kann zum Projektierungskredit, der dann weit über 20 Mio. Franken Investitionen auslösen wird, nur «Nein» stimmen.