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Mit Konsequenzen der eigenen Entscheidung leben – Stellungnahme zum Leserbrief von Thomas Börlin, Zeiningen

Von Erich Wirz, Gipf-Oberfrick

Ihre Aussagen in Ihrem Leserbrief vom 3. November kann ich nicht kommentarlos hinnehmen. Ich bin schockiert über Ihren menschenverachtenden, abscheulichen Vergleich zwischen unseren Coronamassnahmen und den Vorgängen in Deutschland während der Nazidiktatur. Fehlt es Ihnen an geschichtlichen Kenntnissen über diese Zeit oder wollen Sie behaupten, dass hierzulande tausende von Ungeimpften in Güterwagen gepfercht und in Konzentrationslager gekarrt werden, wo sie der sichere Tod erwartet?
Auch was den Nürnberger Kodex betrifft, bin ich nicht ganz mit Ihnen einig. Ich habe mich aus eigenem Antrieb, freiwillig und ohne äusseren Druck zu meinem Schutz und aus einer gewissen sozialen Verantwortung heraus impfen lassen. Als unfreiwilliges Versuchskaninchen habe ich mich zu keiner Zeit gefühlt. Die Gefahr eventueller Spätfolgen einer Impfung wie dies die Impfgegner gerne heraufbeschwören, besteht meiner Ansicht nach, wenn überhaupt, in äusserst geringen Masse. Hier gilt es wie überall, Nutzen und Risiko abzuwägen. Der offensichtliche Nutzen war für meine Impfentscheidung massgebend.
Auch spricht die wissenschaftliche Evidenz klar für eine Impfung. Obwohl diese keinen hundertprozentigen Schutz bietet, ist der Krankheitsverlauf weniger gravierend, wie die geringe Anzahl Geimpfter auf den Intensivstationen belegt. Auch sind die Inzidenzzahlen unter den Geimpften geringer. Akzeptieren Sie die Fakten.
Ich habe mich freiwillig impfen lassen, genau so wie Sie sich freiwillig nicht impfen lassen. Dass Sie temporär dadurch einige geringe Nachteile in Kauf nehmen müssen, ist das Resultat Ihrer Entscheidung. Sie drängen sich selbst in die Opferrolle. Möchten Sie ein Restaurant oder eine Veranstaltung besuchen, haben Sie nebst Impfung allerdings noch zwei Alternativen: Sie lassen sich bei Bedarf testen oder Sie lassen sich bewusst mit Covid 19 anstecken und gelten anschliessend als genesen. Dies allerdings nur, wenn Sie die Krankheit überleben.
Ich akzeptiere durchaus, dass sich einige Leute nicht impfen lassen wollen. Was ich aber nicht toleriere. ist das Gejammere bezüglich Diskriminierung. Jeder, geimpft oder ungeimpft, muss mit den Konsequenzen seiner Entscheidung leben. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung!
Ich denke nicht, dass die Impfgegner mit ihren Demos und Kommentaren noch einen grossen Einfluss auf den Ausgang der Abstimmung haben werden.
Nur wer lauter schreit, hat nicht zwangsläufig recht. – Die Positionen sind bezogen. In diesem Sinne rechne ich mit Annahme der Vorlage.