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Mehr Solidarität mit den ukrainischen Geflüchteten (Leserbrief)

Von Hanspeter Metzger, Buus

Zum geplanten Auftritt eines russischen Chores in regionalen Kirchen

Dass man Kultur, wie übrigens auch Sport, von der realen Politik trennen kann, ist wohl eine Fiktion. Wie dieser Chor politisch positioniert ist, wissen wir nicht. Dafür, dass es sich um «Putins Chor» handelt, gibt es keine Indizien, aber Distanzieren von der russischen Aggression sieht anders aus. Wenn im Begleitschreiben des Chores der Wunsch nach Frieden ausgedrückt wird, kann man nichts dagegen haben. Es kann aber nicht übersehen werden, dass der Inhalt des Briefes doch dem Gedanken entspricht, dass hier ein Konflikt zwischen zwei Staaten ausgebrochen ist, der sich unglücklicherweise zu einem Krieg entwickelt hat. Ein Narrativ, dem ja auch hier in der Schweiz leider einige Leute folgen. Dass es sich in Tat und Wahrheit um einen geplanten Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine handelt – entgegen jeglichen Völkerrechts – spüre ich nicht in besagtem Brief.
Wenn also der russische Militärapparat Bomben und Raketen auf die Ukraine nieder gehen lässt, tausende Menschen – Frauen, Kinder, Männer – sterben, unendliches Leid überall im Lande verursacht, ist es mir ein Rätsel, wie man angesichts dieser Tragik, in der Kirche sitzen und sich bei launigen russischen Volksweisen unterhalten lassen kann.
Natürlich darf man nicht alles Russische ausgrenzen und ablehnen, man muss anerkennen dass es in Russland mutige Männer und Frauen gibt, die sich unter grosser Gefahr und schweren wirtschaftlichen Konsequenzen gegen Putin stemmen. Den Mitläufern sollten wir es aber auch nicht zu einfach machen – eine Chorreise ist kein Menschenrecht – immerhin warten hier im Lande Tausende auf ihre Rückkehr zu ihren Familien – zu Lebenden und Toten.