Von Peter Bircher, Alt-Nationalrat, Wölflinswil
Grossrätin Sabina Freiermuth hat in einem Leserbrief vieles zutreffend und zielgerichtet geschrieben. Nur kommt sie mit der Folgerung «Die übereilte Umsetzung der Bahnvariante ohne Einbezug eines Gesamtverkehrskonzeptes ist nicht tauglich» zu einem falschen Schluss. Das Warten auf den St. Nimmerleinstag hilft einfach nicht weiter. Ich war sieben Jahre lang Mitglied der Verkehrskommission des Nationalrates. Basel ist nach Zürich und Genf die drittgrösste Schweizerstadt. Nicht nur, es ist eine Grossagglomeration mit 830 000 Bewohnern in der Nordwestschweiz und in der weitläufigeren Metropolregion mit Südwestdeutschland und Ostfrankreich leben rund 1,3 Mio. Menschen. Diese länderübergreifende Region ist kein Witz oder eine Grössenwahn-Idee. Sie ist eine tägliche Realität mit Tausenden von Arbeitspendlern. Die Bahn-Investitionen im Raume Zürich und Genf sind seit Jahren neben den Transitinvestitionen im Alpenraum Grossprojekte. Für die Region Basel ist der Nachholbedarf gross, vorab wenn man die dynamische Entwicklung im Fricktal mitbedenkt. Nicht zuletzt die Verzettelung der politischen Kräfte in mehrere Kantone und im Dreiland hat keinen Durchbruch für die umfassende Bahninfrastruktur gebracht. Aber genau bei der Bahn liegt der Schlüssel nach den Beispielen anderer Grossregionen für eine Infrastruktur, welche auch einer nachhaltigen Umweltentwicklung gerecht wird. Der «Grand-Motor» dazu liegt in Bundesbern und in Basel. Eine S-Bahn à la Zürich und Genf würde heissen, einen tauglichen Ast bis nach Waldshut/Koblenz zu führen und das eng mit der deutschen Nachbarschaft zu vernetzen. Die wohlbedachten Schritte im Aargau für die Naherschliessung mit Busbetrieb sind richtig. Dass der Grosse Rat dabei auch für mutige Taten bei der Bahninfrastruktur entschieden hat, ist im Gesamtkonzept nur folgerichtig. Also mutig vorwärts und ein Ja zur grossrätlichen Bahnvorlage.