Von Alfons Paul Kaufmann, Grossrat/Fraktionspräsident Die Mitte, Wallbach
Gemäss der BAK-Studie vom April 2022 geht man davon aus, dass in den nächsten Jahren rund 11'000 neue Vollzeitstellen im Sisslerfeld entstehen werden. Bei Teilzeit oder Jobsharing kommt man gegen 20'000 Personen. Ebenso zeigt die Studie auf, dass auch der Wohnungsbau dadurch, insbesondere im oberen Fricktal, also von Stein aufwärts, zunehmen wird.
Dies alles wird unweigerlich zu mehr Mobilität in der Region Fricktal, insbesondere im Bezirk Laufenburg führen. Die Verkehrsstaus werden noch mehr zunehmen. Die Wohnqualität im Fricktal wird dadurch abnehmen. Die momentane Verkehrssituation im ganzen Fricktal, insbesondere im Raum Rheinfelden, Stein und Laufenburg ist aber alles andere als ideal. Kilometerlange Staus und Stunden von Stauzeiten sind leider die Realität in unserer Grenzregion.
Auch eine zusätzliche Rheinbrücke und neue Strassen werden den zusätzlichen Mehrverkehr in keiner Weise «schlucken» können. Zudem braucht dies wieder Landressourcen, was in der heutigen Zeit gegen alle ökologischen Forderungen spricht. Mit dem jetzt geforderten Ausbau und der Verdichtung des Bahnangebots der Regio-S-Bahn Stein-Säckingen – Laufenburg wollen wir den Grundstein legen für den Ausbau und der Wiederinbetriebnahme der Rheintallinie Basel-Winterthur. Mit dieser Linie können wir einerseits die Bahnlinie Basel-Zürich entlasten und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, vor allem für die Rheingemeinden von Stein bis Kaiserstuhl, also insbesondere für die beiden Bezirke Laufenburg und Zurzach anpacken.
Die von den Gegnern immer wieder aufgeführten Kosten von 61 Millionen Franken, entsprechen nicht ganz der Realität. Für die reinen Ausbaukosten, Modulkosten gemäss Vorstudie, werden beim Budget 19,8 Millionen Franken veranschlagt. Die Projektierungskosten betragen, drei Millionen, die Verwaltungsgemeinkosten und die MwSt, 2,3 Millionen Franken. Die Kostenungenauigkeit wird dabei mit 7,5 Millionen Franken beziffert, was zu Total Infrastrukturkosten von 33 Millionen Franken führt. Die restlichen noch verbleibenden 28 Millionen sind Investitionsfolgekosten für 40 Jahre, die der Kanton dem Bund gegenüber bereitstellen muss, welche aber mit Sicherheit nie ausgegeben werden müssen.
Diese Investitionen sind Investitionen in die Zukunft und in den Umweltschutz des Kantons Aargau, insbesondere schaffen sie die Grundlagen, damit expandierende Firmen im Sisslerfeld auch zukünftig ideale Rahmen- und ökologische Verkehrsbedingungen haben werden. Der Kanton Aargau muss daher jetzt investieren, damit er von den zukünftigen Steuern profitieren kann. Darum ein klares Ja zum Halbstundentakt und damit zur Umwelt in unserem Kanton.