Von Nino Persello, Kaiseraugst
In Kaiseraugst wird gewählt, und die Parteien legen sich natürlich auch ins Zeug, was absolut richtig und wichtig ist. Dennoch staunte ich nicht schlecht, als ich Post erhielt, die eine Tüte mit Wildblumensamen und dem Leitsatz «Aus einem kleinen Samen wächst Grosses – genau wie aus guten Ideen eine lebendige Gemeinde entsteht» enthielt.
Bei einer genaueren Analyse des Zustands der Gemeinde Kaiseraugst stellt sich die Frage, ob ein solcher Leitsatz für Kaiseraugst überhaupt gerechtfertigt ist. Der Leitsatz der Gemeinde «Kaiseraugst – leben, arbeiten, wohnen» konnte über viele Jahrzehnte hinweg beweisen, dass die politischen Organe der Gemeinde in der Vergangenheit sowie aktuell alles richtig gemacht haben. Dies zeigt sich auch am Wachstum der Gemeinde.
In Kaiseraugst wächst schon längst Grosses, dank vieler kluger Ideen, die nur in einer gesunden und lebendigen Gemeinde entstehen können. Die Leitsätze dieser Wildblumen-Aktion können für Kaiseraugst somit nur eine Anmassung und Herablassung bedeuten. Zudem bergen sie eine grundlegende Gefahr für das Entstehen von Spannungsverhältnissen zwischen Stabilität und Wachstum. Damit Stabilität und Wachstum weiterhin gemeinsam vorangetrieben werden können, ist insbesondere darauf zu achten, dass es zu keiner politischen Machtkonzentration kommt, wie es für die Ämter des Gemeindepräsidenten und seines Stellvertreters in einer Partei angepriesen wird. Dies gilt insbesondere auch, wenn Synonyme wie «fähige Köpfe« nur in einer Partei als Aussage gelten und als Herablassung von weiteren Wahlkandidaten als Statement verwendet werden.
Möchte man in Kaiseraugst eine solche Machtkonzentration an der Spitze haben oder weiterhin eine Gemeinde sein, die nach dem Leitsatz «Kaiseraugst – leben, arbeiten, wohnen» eine prosperierende Zukunft anstrebt? Am 28. September 2025 ist Wahltag.