Von Maximilian Reimann, Gipf-Oberfrick
Da weilten dieser Tage doch 45 Klima-Seniorinnen - vorwiegend aus der Romandie - am Europ. Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg und verklagten ihr Heimatland Schweiz, weil es das angebliche Menschenrecht auf Klimaschutz sträflich verletzt habe. Sie waren eskortiert von einer ganzen Herde von Journalisten, darunter auch dem „diplomatischen Korrespondenten“ von Radio und Fernsehen SRF, so dass uns zu Hause stündlich über diese feministisch-helvetische Heldentat zu Strassburg berichtet wurde. Den klima-ideologischen Vollprofis, die im Hintergrund stramm die Zügel zogen, gelang zweifellos ein waschechter PR-Hit.
Hut ab vor politisch aktiven Seniorinnen! Hoch anrechnen tue ich es ihnen aber auch, dass sie ihre Forderungen nicht auch noch im Namen ihrer männlichen Altersgenossen – und damit auch von mir – vorgebracht hatten. Ich hätte ihnen ansonsten sagen müssen, dass das winzige Promille am weltweiten CO2-Ausstoss, das in der Schweiz produziert wird, auch bei Halbierung oder gar gänzlicher Eliminierung null Einfluss auf das Weltklima haben würde. Da hätten die wackeren Klima-Seniorinnen statt im Elsass doch viel eher in Bern vor den Botschaften Chinas, Indiens, der USA, Indonesiens, Brasiliens oder Russlands aufmarschieren und demonstrieren sollen. Diese 6 bevölkerungsreichen Staaten nehmen es mit dem Klimaschutz nämlich wesentlich lockerer als die Schweiz und sind entsprechend für rund die Hälfte des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich!
Natürlich macht es auch mir Sorge, wenn Altersgenossen im Sommer die Hitze und im Winter die Kälte nicht mehr so gut ertragen wie früher. Aber beherzigen sollten sie bei echt unwirtlichen Wetterlagen doch auch ein wenig die Empfehlung von Gesundheitsminister Alain Berset, auch wenn sie primär auf die Covid-Pandemie gemünzt war: „Bleiben Sie zu Hause!“