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In Laufenburg haben die Parteien versagt (Leserbrief)

Von Dieter Deiss, Laufenburg

Die Wahlen in den Stadtrat Laufenburg sind unerwartet deutlich ausgefallen. Das Ergebnis ist insofern beruhigend, als jetzt wieder Ruhe im Kollegium erwartet werden darf. Während André Maier, einer der beiden Opponenten, mit einem blauen Auge davongekommen ist, wurde Vizeammann Meinrad Schraner brutal abgestraft. Eigentlich hat er dies nicht verdient, attestieren ihm doch auch seine Ratsmitglieder eine grundsätzlich gute Arbeit. Schraner hat zweifellos vieles angestossen und gute Ideen eingebracht. Dass er jetzt aus dem Rat fliegt, hat er freilich sich selbst zuzuschreiben. Ohne die Attacke auf den bisherigen Stadtammann wären wohl alle Bisherigen problemlos in ihrem Amte bestätigt worden.
Die Schuld nun einfach Meinrad Schraner in die Schuhe zu schieben, ist allerdings etwas gar einfach. Eine mehr als seltsame Rolle gespielt haben in der Angelegenheit FDP und SVP, die ganz offensichtlich am Wählerwillen vorbeipolitisiert haben. Da ist ein Blick hinter die Kulissen aufschlussreich. Es sind nämlich nicht die beiden Parteien, welche das Unheil angerichtet hatten, vielmehr sind es ein paar wenige Leute aus diesen Parteien. So hat bei der FDP eine Hand voll Parteimitglieder den Rauswurf des Stadtammanns beschlossen und sich mit der SVP zusammengetan. Hier wiederum war es der Parteipräsident, der nach eigener Aussage zusammen mit Meinrad Schraner im Alleingang das Vorgehen abgesegnet hatte.
Da denke ich, liegt das Grundübel. Nicht zum ersten Mal haben einige Wenige im Namen einer Partei gesprochen, obwohl sie dazu eigentlich gar nicht legitimiert gewesen wären. Nur so ist erklärbar, dass man derart am Volkswillen vorbeipolitisiert. Eigentlich müssten hier die Bezirks- und Kantonalparteien einschreiten und solches Tun verhindern. Denn was hier in Laufenburg geschehen ist, schadet letztlich auch dem Ansehen der beiden Parteien genauso wie der gesamten Parteienlandschaft. Kein Wunder also, dass in Laufenburg eine bis dahin unbekannte, aber parteilose Frau in den Rat gewählt wurde. Kein Wunder auch, dass es heute Gemeinderäte gibt, in denen die Fraktion der Parteilosen die Mehrheit hat. Vielleicht ist es aber auch ganz einfach so, dass auf der Gemeindeebene die Parteizugehörigkeit keine Rolle spielt oder gar nur hinderlich ist.