Von Meinrad Schraner, Laufenburg
In Zusammenarbeit mit Roland Agustoni und der Regionalplanung Fricktal habe ich das Projekt Halbstundentakt Laufenburg – Stein-Säckingen bearbeitet und begleitet. Am 31. Januar hat Jürg Bitterli, Projektleiter der Abteilung Verkehr, den umfassenden Studienbericht Halbstundentakt Laufenburg der Regionalplanung Fricktal, vertreten durch Judith Arpagaus und Meinrad Schraner, vorgestellt. Schon damals haben wir auf die nachfolgenden, wichtigen Aspekte hingewiesen, welche der Studienbericht leider nicht beleuchtet. Auf der Strecke Koblenz – Laufenburg – Stein-Säckingen verkehren täglich Güterzüge. Die Strecke ist für den Güterverkehr von nationaler Bedeutung. Damit der Güterverkehr auf dieser Strecke weiterhin sichergestellt werden kann, sollen gemäss Studie dem Halbstundentakt Infrastrukturkosten in zweistelliger Millionenhöhe belastet werden. In den 60 Millionen ist auch eine grosszügige Reserve enthalten.
Im Richtplan des Kantons, Objektblatt M6.1, Güterverkehr auf die Schiene, ist zu lesen: «Der Kanton unterstützt die Verlagerungsziele des Bundes im Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene für den Verkehr über lange Distanzen. Der Regionalverkehr darf durch den Güterverkehr nicht verdrängt und in seiner Entwicklung nicht behindert werden.»
Diese Vorgabe wird im Studienbericht nicht beachtet. Die Studie stellt den Güterverkehr über den Personenverkehr. Leittragende sind die Bewohner von Laufenburg und der Region. Postautos können in Sachen Zuverlässigkeit, Sicherheit, Ökologie und Kapazität nicht mit dem Zug gleichgestellt werden.
Die Studie nimmt auch keinen Bezug auf den neuen Mittelschulstandort in Stein und das damit zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen.
Bemerkenswert ist, dass teilweise die gleichen Infrastrukturkosten auch der Rheintalbahn Winterthur-Basel belastet werden. Diese Projektstudie wird demnächst fertiggestellt.
Die Projektverantwortlichen im Departement von Regierungsrat Attiger haben mit der Tatsache, dass die Strecke Koblenz – Laufenburg – Stein-Säckingen für den Güterverkehr von nationaler Bedeutung ist und der Richtplan Vorgabe «der Regionalverkehr darf durch den Güterverkehr in seiner Entwicklung nicht behindert werden» genug Gründe, den Infrastrukturausbau durch den Bund finanzieren zu lassen.
Ich empfehle den Fricktaler Grossräten, Gemeinderäten und der Regionalplanung Fricktal, diese Punkte zu beachten und die Projektverantwortlichen im Kanton zu motivieren, dass der Infrastrukturausbau Bundessache ist. Die Studie ist in diesem Bereich zu überarbeiten.