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Fricktal first: Ja, aber wie? Antwort auf den Leserbrief von Die Mitte-Bezirkspräsident Daniele Mezzi

Von Maximilian Reimann, ehem. National- und Ständerat, Gipf-Oberfrick

Der aggressive Leserbrief des Laufenburger Die Mitte-Parteipräsidenten, der als lügnerisch abstraft, was nicht seiner Meinung ist, kann so nicht unbeantwortet bleiben. Unter der Devise «Fricktal first» votiert er vehement für die unverhältnismässig teure und ineffiziente Einführung des Halbstundentakts auf der Bahnlinie zwischen Laufenburg und Stein-Säckingen. Kosten, die noch ausschliesslich zu Lasten der Aargauer Steuerzahler gehen. Auch für mich stehen «Fricktal first» und damit die künftige Verkehrsinfrastruktur hoch im Kurs, aber auf zweckmässigere Weise als mit einer Verdoppelung des Zugsangebots für rund 1000 Bahnreisende pro Tag. Kein tauglicher Vergleich also mit der bevölkerungsdichten Region Baden/Limmattal. Deshalb Nein zur wenig überdachten Vorlage vom 18. Juni und Rückkehr zum ursprünglichen Entwicklungskonzept des Regierungsrates.
Ist unsere Kantonsregierung, die diese Vorlage ablehnt, nun eine Lügnerin, bin ich ein Lügner? Keineswegs, denn wir sind Realisten. Es geht auch uns vorrangig um die Arbeitsplätze im prosperierenden Industriegebiet Sisslerfeld sowie um die künftige Kantonsschule in Stein und deren Erreichbarkeit per ÖV. Dazu trägt eine Verdoppelung der Züge auf der abseits gelegenen Bahnlinie praktisch nichts bei. Zu Recht spricht der Regierungsrat von einem «unverhältnismässig teuren Prestigeprojekt», propagiert primär von euphorischen Lokal- und Regionalpolitikern. Ein Nein zu diesem Halbstundentakt ist in der Tat weder ein Nein zum Fricktal noch ein Nein zum ÖV. Vielmehr ist es ein Bekenntnis zu einer sinnvollen und effizienten Mobilitätspolitik mittels Bus-Betrieb auf der Strasse, der wesentlich mehr bringt und vom Bund erst noch mitfinanziert wird.