Von Peter Frey, Unternehmer, Frick, Etienne Frey, FDP, Frick
Es ist Fluch und Segen zugleich, dass die Hauptrasse 3 durch die Gemeinde Frick führt. Einerseits ist somit eine gute Verkehrsanbindung gewährleistet, andererseits bedeutet dies ein Verkehrsaufkommen von fast 16’000 Fahrzeugen am Tag. Nachdem die Gemeindeversammlung einen Verpflichtungskredit für die Sanierung der Hauptrasse in Frick vor zwei Jahren nach breiter Kritik mit grosser Mehrheit zurückgewiesen hatte, ist es heute fraglich, zu welchen Verbesserungen es bei diesem Projekt gekommen ist. Selbst aus der Botschaft der Gemeinde ist zu entnehmen, dass die meisten Kritikpunkte von vor zwei Jahren in dem heute vorgelegten Projekt nicht verbessert wurden. Die Platzierung des Fussgängerstreifens bei der Einmündung zur Schulstrasse und die Notwendigkeit eines Mittelstreifens wurden mit Ablehnung quittiert. Die Antwort des Gemeinderats darauf ist nun keine Änderung, sondern ein Festhalten am bisherigen Vorgehen. Man werde diese Massnahmen als Versuch platzieren, welche bei Nichtbewähren auf Kosten des Steuerzahlers zurückgebaut werden müssen, so der Gemeinderat. Zurecht stellt man sich die Frage, welcher Logik dieser Gedankengang zugrunde liegt, denn in Frick sah man bereits mehrere Male, dass solche "Versuche" wieder zurückgebaut werden mussten. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Einmündung der Kaistenbergstrasse, welche im vorgelegten Projekt nicht verbessert wird und auf eine Verbreiterung der Brücke verzichtet wird.
Frick ist eine Gemeinde, die wächst. Auch die umliegenden Gemeinden wachsen. Dies bedeutet für Frick automatisch auch mehr Verkehr, der bewältigt werden muss. Wie kann der Gemeinderat eine "Lösung" präsentierten, die das Verkehrsproblem nicht beheben wird? Wie Gemeindeammann Daniel Suter an der Gemeindeversammlung 2021 richtig festhielt: «Mit diesem Projekt kann der Verkehr nicht weniger werden.» Es ist im Interesse der ganzen Bevölkerung von Frick, eine zukunftsorientierte Lösung zu finden. Diese Lösung besteht nicht darin, auf unserer Hauptstrasse Schikanen einzubauen, um den Verkehr zu verlangsamen und noch mehr Stau zu verursachen. Auch die finanziellen Mittel, welche aufgewendet werden, sollten besser in einem Gesamtkonzept zur Behebung des Verkehrsproblems eingesetzt werden.
Auch das Argument, dass bei einer Rückweisung oder Ablehnung des Projektes der Kanton kein Interesse an der Verbesserung der Verkehrssituation in Frick mehr hätte, kann als reine Angstmacherei des Gemeinderates gewertet werden. Wie die Stimmbevölkerung nun die verschiedenen Argumente aufnimmt, wird sich an der Gemeindeversammlung zeigen. Es gilt abschliessend zu betonen, dass man sich für eine Lösung zum Wohle der Verkehrsteilnehmer, der Gewerbetreibenden und der Bevölkerung der Gemeinde Frick entscheiden sollte.