(so) Zum Start der Orientierungslauf-Weltcupsaison 2023 misst sich die OL-Elite in Norwegen. Im Langdistanzwettkampf überzeugte das Schweizer Team mit vier Top-Ten-Rangierungen. Matthias Kyburz verpasste als Vierter das Podest knapp.
Der Orientierungslauf-Weltcup der Saison 2023 wurde gestern im norwegischen Østfold lanciert. Der Lauf über die Langdistanz bedeutete damit für die Athletinnen und Athleten eine erste internationale Standortbestimmung nach dem langen Wintertraining.
Neben den in der Langdistanz essenziellen Routenwahl-Entscheidungen galt es die OL-Technik stets an das sich verändernde Gelände, das von offenen Kahlschlägen bis hin zu dichtem Wald reichte, anzupassen. Auch physisch forderte dieses typisch norwegische Gelände den Athlet*innen alles ab.
Im Heimgelände der skandinavischen Läufer*innen ist es gewöhnlich schwierig gegen die Top-Athlet*innen aus Schweden, Finnland und Norwegen anzukommen. Wenig
überraschend feierten die Schwedinnen denn auch einen Doppelsieg. Tove Alexanderssson und Sara Hagström lieferten sich einen engen Spitzenkampf, den Alexandersson letztlich für sich entscheiden konnte. Am Ende verwies sie ihre Teamkollegin Hagström um 55 Sekunden auf den zweiten Platz. Rang drei belegte Marie Olaussen aus Norwegen.
Misslungener Start und erfolgreiche Aufholjagd
Natalia Gemperle vergab eine bessere Platzierung durch einen grossen Fehler zu Posten zwei, der sie fünf Minuten kostete. Durch ihre bestechende physische Form konnte sie dennoch einen soliden sechsten Rang herauslaufen. «Nach meinem
katastrophalen Start konnte ich mich wieder fangen und einige Läuferinnen wieder aufholen und distanzieren. Dies hat mir ein positives Feedback für die weiteren Wettkämpfe gegeben», so Gemperle.
Simona Aebersold fällte mehrere schlechte Routenwahlentscheidungen und verlor dadurch viel Zeit. Nachdem sie von Tove Alexandersson aus Schweden eingeholt wurde, verhinderte ein Sturz, bei dem sie sich das Knie an einem Stein anschlug, dass sie der späteren Siegerin des heutigen Laufes folgen konnte. Am Ende resultierte für sie Rang 8.
Sekundenentscheid bei den Männern
Bei den Männern fiel die Entscheidung nach gut 90 Minuten Laufzeit extrem knapp aus. Die ersten drei Platzierten klassierten sich innerhalb von neun Sekunden. Kasper Fosser aus Norwegen siegte in seinem Heimgelände drei Sekunden vor Emil Svensk und neun Sekunden vor Martin Regborn, beide aus Schweden. Währenddessen schrammte Matthias Kyburz am Podest vorbei und musste sich mit dem 4. Rang begnügen. Kleine technische Unsicherheiten und nicht optimale Routenwahlentscheidungen brachten Kyburz einen Rückstand von 2:20 Minuten auf den Sieger Fosser ein. «Es ist ein gelungener Einstieg in den Weltcup. Ich konnte meinen Lauf konzentriert bis am Ende in diesem fordernden Gelände durchziehen. Das gibt auch etwas Lockerheit für die weiteren Wettkämpfe», bilanziert Kyburz.
Nach einem verhaltenen Start wurde Joey Hadorn nach gut einem Drittel des Laufes von Martin Regborn eingeholt. Hadorn konnte mit dem hohen Tempo von Regborn mitgehen, wodurch für ihn der gute fünfte Schlussrang resultierte. «Ich startete bewusst defensiv, konnte dann aber einen guten Rhythmus mit Martin Regborn mitlaufen. Dies gibt auch Selbstvertrauen für die weiteren Rennen», so Hadorn.
Am Wochenende geht es weiter mit einer Mitteldistanz am Samstag und einer Staffel am Sonntag. Das Hauptziel des Schweizer Teams folgt jedoch im Juli mit den Heim-Weltmeisterschaften in Flims Laax.