(jke) Noch keine Woche ist es her, seit Matthias Kyburz seine tolle Laufform mit dem Gewinn des Schweizer Meistertitels im Cross unter Beweis gestellt hat. Nun bewies er auch in seiner Spezialdisziplin OL, dass er in hervorragender Verfassung ist – und dies nicht nur in den Beinen: auch die Kombination mit der Wahl der (besten) Route, dem Gegnerkontakt und was es sonst noch alles braucht in dieser kompletten Sportart.
Im Wangenerwald bei Brüttisellen liess er keinem seiner Gegner eine Chance und dies waren immerhin seine Nationalmannschaftskollegen, von denen er dem zweitbesten, Daniel Hubmann, über drei Minuten abnahm. Im 2021 fand diese Nacht-OL-Meisterschaft (NOM) auf der Bettmeralp statt. Diesmal wurde der Anlass wieder in einem Mittellandwald ausgetragen und zwar mit Massenstarts in den verschiedenen Kategorien. Dank eines ausgeklügelten Gabelungssystems war «Hinterherlaufen» nicht die beste Idee und jede Läuferin, jeder Läufer, musste für sich selbst die beste Route suchen und finden. Gegnerkontakt, auch wegen der Lampen, hatte man trotzdem. Und auch, weil der Wangenerwald quer durch das Waldgebiet hindurch sehr gut belaufbar und trocken war. Wie schnell die Allerbesten unterwegs waren, zeigt auch die Siegerzeit der ersten Dame, Elena Roos vom OL-Club Piano di Magadino: Für die gut elf Kilometer Luftlinie benötigte sie gerade mal eine Stunde und fünf Minuten, was im Laufsport dem «5er-Schnitt» pro Kilometer entspricht. Mancher Freizeitläufer (auf gut befestigten und markierten Waldwegen) wäre froh, so schnell laufen zu können. Sehr gut setzten sich auch die Aargauer in Szene: Nebst Matthias Kyburz, OLK Fricktal, glänzte Sanna Hotz, OLK Argus, mit dem Meistertitel bei den Juniorinnen. Um winzige zwei Sekunden verpasste da Lilly Graber, OLG Suhr, Juniorenweltmeisterin von 2021, als Vierte das Podest. Und ebenfalls um nur sieben Sekunden verpasste bei den 18-Jährigen Rosa Bieri als Zweite die Goldmedaille – aber auch Silber glänzt ja schön. Für Familie Hotz gab’s gleich noch einen zweiten Schweizermeistertitel: Vater Dani gewann bei den über 55-jährigen Männern und mit den Kategorien-Titeln von Rahela Brunner (Damen A lang), Susanne Grimm (Damen 45), Margrith Hofer (Damen 65), Christian Bieri (Herren A kurz) und Jan Erne (Herren A mittel), bewies der Kanton Aargau, dass auch in der Breite im 2022 mit den Aargauern zu rechnen ist. Nächstes Wochenende können sie das am ersten Nationalen OL (bei Tageshelle) im Gebiet des Villiger Geissberges erneut beweisen.