(pd) Das in Kaisten seit vielen Jahren stationierte Radrennteam «Obor-Bike Aid Cycling»-Team mischt auch im Jahr 2023 kräftig mit und konnte beim wichtigen GP Gippingen in der Amateur/U23-Kategorie durch Nicola Schleuniger bereits den 12. Saisonsieg feiern.
Viele Veränderungen hat es gegeben: Das Team verlor den langjährigen Hauptsponsor, die Kibag-Gruppe, am Ende des letzten Jahres. Doch der Reifenhersteller Obor aus den USA stieg ohne zu zögern vom Co- zum Hauptsponsor auf. Der Slogan «Amore e Vita» von Papst Johannes Paul II ist weiter auf dem Trikot zu finden sowie auch viele radsportinteressierte Firmen aus dem Fricktal.
Mit dem deutschen Profirennstall Bike Aid konnte zudem eine wichtige Development-Vereinbarung geschlossen werden. Der langjährige Teamleiter Reto Winter tritt etwas kürzer, ist nun Representant des Teams mit verschiedenen Marketing-Aufgaben und Diego Schmid aus Rheinsulz übernahm von ihm die Teamleitung sowie die sportlichen Belange.
Im Kader 2023 sind zwölf Fahrer zu finden. Der jüngste Leandro Schleuniger mit gerade mal 17 Jahren ist auch im Nationalkader. Er und sein Bruder Nicola (19) sind aus einer grossen erfolgreichen Radsportfamilie: Ihr Grossvater war Hans Schleuniger, der in den 1950/60er-Jahren WM- und Tour-de-France-Teilnehmer war und ihre Cousins sind die erfgreichen Jan und Fabio Christen. Als Captain de la Route im Team 2023 fungiert der aktuelle und sehr erfahrene Masters-Strassen-Schweizermeister Andreas Anderegg (41).
Die Saison 2023 begann sehr stark mit einem Sieg im Radquer von Meilen an 2. Januar durch den jungen Morgan Guérin. Im März gewann Jan Freuler (Neffe von Urs Freuler) im Bahn-Omnium in Grenchen die Schweizermeisterschaft. In den Strassenrennen brauchte es etwas mehr Zeit, aber am 2. April gewann Andreas Anderegg den GP Immobilier und auch gleich die Bergwertung. Danach ging es Schlag auf Schlag über Siege unter anderem wie Giron du Rhone (Bouzon), CKW Cup Luzern (Kunz), Berner-Rundfahrt (Schleuniger) bis hin zum GP Gippingen (Schleuniger).
Auch Rückschläge hat es gegeben: Der junge talentierte Westschweizer Antoine Bouzon, stürzte kürzlich im Training und zog sich mehrere Knochenbrüche zu. Er wird nun leider bis zum Saisonende fehlen. Oder Routinier Andreas Anderegg musste nach klar bester Zwischenzeit beim wichtigen Einzelzeitfahren in Thun nach Defekt aufgeben.
Nächste Höhepunkte sind sicher die Schweizermeisterschaft im Einzelzeitfahren in Gansingen und auf der Strasse in Meilen. International freut sich das Fricktaler Team auf UCI-Renneinsätze unter anderem in Italien mit «Coli Rovescalesi» oder «GP de la Somme» in Frankreich. Auch andere Einladungen liegen vor, doch über deren Teilnahme wird jeweils zeitnah entschieden.
Auch auf das Rundstrecken(heim)rennen in Kaisten am 1. Juli freut sich das «Obor-Bike Aid»-Team. Vor zwei Jahren gewann das damalige Kibag-Team mit Jan Stöckli, der nun auf der ganz grossen Bühne mitspielt im italienischen Profi-Rennstall Corratec-Selle Italia, der auch beim Giro d’Italia startete. Aus den Grundpfeilern des aktuellen Rennstalls sind bereits auch ein Chris Froome (2007/Konica Minolta), später viermaliger Tour-de France-Gewinner, oder ein Vasil Kirijenka (2006/Rietumu Bank-Ideal), danach Weltmeister im Einzelzeitfahren und dreifacher Giro-d’Italia-Etappengewinner, hervorgegangen. Für junge Fahrer ist der Fricktaler Rennstall also ein ideales Sprungbrett zum Profi mit guten und seriösen Referenzen.
Bilder
Erstes Bild: Nicola Schleuniger zuoberst auf dem Podest am GP Gippingen. Foto: zVg
Zweites Bild: Antoine Bouzon. Foto: zVg
Drittes Bild: Guérin Debons. Foto: zVg
Viertes Bild: Dominic Kunz. Foto: zVg
Fünftes Bild: Leandro Schleuniger. Foto: zVg
Sechstes Bild: Ein Teil des «Obor-Bike Aid Cycling»-Teams. Foto: zVg
Weitere Infos: www.obor-bikeaid.ch