(pd) Der Sieg am Freitag von Nina Christen und der erste Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris befeuert die Schweizer Schützinnen: Chiara Leone, Audrey Gogniat und Christen bezwingen an den European Games in Krakau im Final des Teamwettkampfs Gewehr 10m die starken Norwegerinnen mit 16:14 und gewinnen die Goldmedaille.
In Stage 1 der Qualifikation klassierten sich Nina Christen, Audrey Gogniat und Chiara Leone als Fünfte (940.1). Vor allem Leone aber auch Gogniat wussten zu gefallen, bei letzterer handelte es sich um den ersten Einsatz bei der Elite überhaupt. Mit diesem Auftritt sicherte sich das Schweizer Trio problemlos das Weiterkommen in die Stage 2, welche über den Einzug in den Gold- oder Bronze Medal Match entscheidet. Hier drehten die Schweizerinnen so richtig auf und sorgten für ein starke und geschlossene Mannschaftleistung: Christen erzielte 209.5, Elite-Neuling Gogniat schoss 209.4, Leone 209.6. Diese souveräne Performance mit dem Total von 628.5 Punkten ergab Rang 2 hinter dem Team aus Norwegen (629.7). Dritte wurden die Polinnen, Rang vier sicherten sich die Schützinnen aus Ungarn.
Der Gold Medal Match war nichts für schwache Nerven: Die Schweizerinnen und das Team aus Norwegen lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Am Schluss unterstrichen Christen, Gogniat und Leone ihre Klasse, besiegten die starken Norwegerinnen mit 16:14 und gewannen die Goldmedaille. Bronze sicherten sich die Lokalmatadoren aus Polen, welche die Ungarinnen klar mit 17:5 bezwangen.
«Sehr, sehr cool»
Nachdem Chiara Leone im gestrigen Einzelwettkampf nicht auf Touren kam, zeigte sie heute eine souveräne Leistung. «Ich liess mich nicht verunsichern – ich weiss, dass ich schiessen kann», so Leone. Die Tatsache, dass es heute im Teamwettkampf 10m zum ersten Mal zur Goldmedaille reichte, sei schon «sehr, sehr cool.». Man sei in der Vergangenheit schon oft nahe dran gewesen, heute hätte es endlich geklappt, führt die Fricktalerin aus. Mussten sie und Nina Christen heute auf Audrey Gogniat, die heute das erste Mal überhaupt in der Elite an den Start ging, ein besonderes Augenmerk richten? Leone winkt ab: «Audrey hat uns zu Beginn des Wettkampfs gefragt, ob wir nervös seien. Sie selber sei das nie, hat sie uns erzählt», sagt Leone. «Wir wussten zudem sowieso, zu was Audrey in der Lage ist – von dem her lief das ganz normal ab.» Nun hat Leone einen freien Wettkampftag, bevor sie den Mixed-Wettkampf mit Christoph Dürr bestreiten wird. «Ausserdem werden wir im Team Frauen noch in der Dreistellung Gewehr 50m antreten: Auch hier haben wir eine Medaille im Fokus», sagt Leone selbstbewusst.