(cs) Der TV Möhlin holt sich mit dem 27:25-Auswärts-Erfolg beim HS Biel weitere wichtige Zähler. Mit nur einem Treffer mehr auf dem Konto, startete der TV Möhlin in die zweite Halbzeit. Die Mannschaft kämpfte, zitterte, kämpfte weiter und sorgte für reichlich Unterhaltungswert.
Die gemeinsame Reise ins Berner Seeland mit dem extra organisierten Car unterstrich die Bedeutung des Spiels gegen den Tabellenletzten und war ein Puzzlestein für die Mission «zwei Punkte». Später gesellten sich weitere Fans aus dem Fricktal dazu und unterstützten die NLB-Spieler lautstark in der Gym-Halle von Biel. Als Jürgen Spalinger (TVM-Fan und Hallensprecher) sich kurz vor dem Anpfiff bereit erklärte, die Vakanz am Rednerpult zu besetzen, erinnerte vieles an Heimspiel-Atmosphäre. Dabei entpuppte sich der Heimvorteil im Hinspiel gar nicht als Vorteil. Geplagt von Verletzungssorgen und einer schwer erklärbaren Performance schlitterte der TVM damals in eine 20:31-Niederlage. Mit diesen Vorzeichen und einem Gegner, welcher akut vom Abstieg bedroht ist, musste die Mannschaft von Samir Sarac nun klarkommen.
Ausgeglichene erste Hälfte
In den ersten Minuten brillierten Vinzenz Schläfli und Martin Vulic für Biel, während Möhlins Armin Sarac zuverlässig von der Siebenmeterlinie oder aus dem Feld einnetzte. Nach zehn Minuten stand es 6:4 für die Gäste aus dem Fricktal. Kam Biel offensiv mit präzisen Geschossen zu Toren, erarbeiteten sich die Fricktaler ebenso viele Torchancen, vermochten diese aber nicht alle zu nutzen. Nach dem 10:8 (20.) durch Maurice Meier, wehrte Benjamin Blumer Schläflis Versuch ab und Jan Waldmeier hätte auf den Drei-Tore-Vorsprung erhöhen können. Es war eine nächste Aktion, die unglücklich endete. Lagen die Nerven doch blank? Biel konnte so immer wieder nachziehen, blieb dem TVM auf den Fersen und setzte Nadelstiche. Toll dann das nächste Flügeltor von Nicolas Wessner zum 11:10 (24.) oder das 12:11 (27.) von Sebastian Kaiser, welcher viel einstecken musste und die légère Linie der Schiedsrichter besonders hart zu spüren bekam. So wurde ein weiteres übles Foul gegen den Kapitän, erst in der 58. Spielminute, durch eine doppelte Zeitstrafe gegen Sascha Rüeger, geahndet. Der Pausenstand von 12:13 aus Sicht der Bieler bedeutete, dass für beide Teams alles möglich war.
Tolle Fans im Rücken
Jonathan Ulmer eröffnete Durchgang zwei zum 14:12. Mit einem Siebenmeter und einem Wurf ins leere Tor war Biel danach wieder auf Augenhöhe. Ulmer scheiterte am gegnerischen Torhüter, aber Florian Blumer war im Gegenzug auch parat. Kaiser erhöhte, Parade Blumer und Manuel Csebits schloss vorne zu unpräzise ab. Dann die Zeitstrafe für ihn und der Siebenmeter für Biel zum erneuten Ausgleich. Danach erhöhten Sebastian Kaiser und Florian Wirthlin wieder auf 17:16 und Jonathan Ulmer zog mit einem beherzten Wurf zum 19:18 (44.) nach. Es folgten ärgerliche Fehler und so war es Biels Tymoteusz Piatek, der sich in der 47. Minute als Schütze zum 20:19 feiern liess. Xavier Franceschi holte sich den nächsten Applaus von den Fricktaler Fans ab und langsam aber sicher wurden nun auch die kämpferischen Leistungen mit Toren belohnt. 49. Minute: Franceschi macht das 22:20 Noch war es nur ein Zwei-Tore-Vorsprung. Und tatsächlich blieb die Spannung hoch, denn beide Teams schenkten sich nichts. Die Vorentscheidung fiel erst mit Grimsruds Treffer zum 26:23 (58.). Das erneute brutale Foul an Kaiser, das die Fans ordentlich in Wallung brachte, bescherte danach die doppelte Zeitstrafe für Biels Rüeger. Aber auch Grimsrud musste auf die Bank – ein Entscheid mit Fragezeichen. Ein letztes Aufbäumen der Bieler, und die Schlusssirene verkündete mit dem 27:25 den Sieg für Möhlin.
Am Ende musste also nochmals ordentlich gezittert werden, aber die Fricktaler zeigten Willen und Kampfgeist und meisterten alle Höhen und Tiefen in diesem 19. Meisterschaftsspiel. Mit 13 Punkten belegt der TVM aktuell den zehnten Tabellenrang. In zwei Wochen folgt das nächste Auswärtsspiel gegen Birsfelden, das mit 16 Punkten Platz acht belegt.
Möhlin mit: Grana (2/7, 29%), Blumer (7/27, 26%); Halmagyi, Rohr, Meier (1), Mahrer, Sarac (9), Csebits, Wirthlin (2), Wessner (2), Franceschi (2), Kaiser (5), Waldmeier (1), Ulmer (3).