(pd) Die Winterhilfe Aargau hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag von 72 708 Franken abgeschlossen. Dies ist aber nicht weiter tragisch, denn man hat genügend Reserven, um im Kanton Aargau aktiv zu helfen. Auch Carton du coeur wurde mit einem namaften Betrag unterstützt. Sehr erfolgreich lanciert wurden die Projekte «Fitness und Sport» und «Schulische Ausrüstung und Aktivitäten». Gegenüber dem Vorjahr ging die Hilfsnachfrage etwas zurück.
Was ist für eine Hilfsorganisation ein erfolgreiches Jahr? Es ist nicht wie üblich möglichst viel Überschuss in der Kasse, sondern man muss viel helfen und dies finanzieren können. Für die Winterhilfe Aargau trifft dies zu. Nach den intensiven Coronajahren ist allerdings wieder etwas Ruhe eingekehrt. Die Hilfsgesuche gingen von 812 im Vorjahr auf 683 zurück. Trotzdem konnte man mit rund 300 000 Franken vielfältig helfen. Dies bedeutet für die Geschäftsstelle, geführt von Rosmarie Schneider, Villmergen, sowie den gesamten Vorstand ein recht hohes Arbeitspensum, denn jedes Gesuch wird einzeln geprüft. Die Revisoren waren mit der Geschäftsführung und den verarbeiteten Zahlen höchst zufrieden.
Die Präsidentin, Nationalrätin Martina Bircher, hat sich inzwischen bei der Winterhilfe Aargau gut eingelebt. In ihrem Geschäftsbericht zum abgelaufenen Jahr schreibt sie, dass man mit jeder Kleinstspende wieder jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubern könne. Man sei hochmotiviert, auch im nächsten Jahr armutsbetroffenen Menschen im Kanton Aargau helfen zu können. Apropos Spenden: Diese konnten erfreulicherweise gegenüber dem Vorjahr wesentlich gesteigert werden. Nicht mehr möglich ist ein Sternenverkauf durch die Schule. Die Winterhilfe Aargau arbeitet mit einer sehr schlanken Verwaltung, so dass die Spendefranken fast vollumfänglich bei den Hilfesuchenden ankommen. Da ist die Winterhilfe äusserst effizient. Martina Bircher zeigte sich auch über den Erfolg der neuen Projekte höchst erfreut.
Erfreulicherweise gibt es momentan keine personellen Veränderungen im Vorstand. Die Winterhilfe Aargau wird präsidiert von Martina Bircher, die Geschäftsstelle betreut Rosmarie Schneider. Dem Vorstand gehören neben der Präsidentin folgende Personen an: Kurt Jenni, Kölliken (Vizepräsident); Dora Deppeler, Beinwil am See (Prüfungsausschuss), Monika Schärer, Möriken (Aktuarin); Toni Meier, Kirchdorf, (Öffentlichkeitsarbeit) und Markus Schenk, Biberstein (Fachperson Medien und Kommunikation). Die Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich.
Erneut Defizit bewusst eingeplant
Nach dem Defizit des vergangenen Jahres rechnet die Winterhilfe Aargau auch im neuen Geschäftsjahr mit einem Minus in der Kasse, was aber nicht weiter tragisch ist. Man rechnet mit einem Verlust von 136 707 Franken – fast doppelt so viel wie dieses Jahr. Die beiden erfolgreichen Projekte «Fitness und Sport» sowie «Schulische Ausrüstung und Aktivitäten» werden weitergeführt. Ausserdem soll auch Carton du coeur erneut mit einem namhaften Betrag unterstützt werden.
Hauptsächlich Sachhilfe und Gutscheine
Zu den Winterhilfe-Unterstützungen ist zu erwähnen, dass grundsätzlich kein Bargeld verteilt wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Lebensmittelgutscheine im Wert von 46 400 Franken vergeben. Auch Sachunterstützungen, Kleiderpakete, Betten, Gesundheitskosten, Beiträge an Aus- und Weiterbildung, ergänzende Hilfeleistungen zu den Sozialversicherungen (AHV/IV/EL) und Soforthilfe waren andere grössere Ausgabeposten.