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Weltkrebstag: Lücken in der Krebsversorgung schliessen

(pd) «Versorgungslücken schliessen» lautet das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Auch in einem reichen Land wie der Schweiz gibt es Lücken in der Krebsversorgung. Die Krebsliga Aargau zeigt anlässlich des 4. Februars was es braucht, um diese schliessen zu können.

Während wir in Zeiten von beeindruckenden Fortschritten in der Krebsvorsorge, -diagnose und -behandlung leben, stossen wir auch in einem reichen Land wie der Schweiz an Grenzen. Einkommen, Ausbildung oder geografischer Standort sind nur einige der Faktoren, die den Zugang zur Krebsversorgung negativ beeinflussen können. Die Krebsliga setzt sich deshalb auf allen Stufen des Patientenpfades dafür ein, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben, Krebs zu vermeiden oder ihn zu besiegen.

Früherkennung: Flächendeckende systematische Screenings
Bei der Früherkennung geht es darum, Krebskrankheiten zu erkennen, bevor sie sich mit Symptomen bemerkbar machen. Dies soll dazu führen, dass Behandlungen schonender sein können und die Heilungschancen verbessert werden. Die Krebsliga Aargau setzt sich dafür ein, dass in Zukunft alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons von Früherkennungsprogrammen profitieren können. Bald soll allen Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren in einem zweijährlichen Abstand eine Mammographie angeboten werden. Diese Screening Untersuchungen auf Brustkrebs werden qualitätskontrolliert und von der Krankenkasse franchisebefreit bezahlt sein. Ein weiteres Programm zur Früherkennung von Darmkrebs ist in Planung.

Spezialisierte Palliative Care: Lebensqualität bis zum Schluss
Auch in der Palliative Care bestehen nach wie vor Versorgungslücken. Die Krebsliga Aargau hat deshalb mit der Onko-Spitex ein entsprechend erfolgreiches Angebot aufgebaut und dieses an die NPO-Spitex des Kanton Aargau übergeben wo fünf Organisationen spezialisierte ambulante Palliative Betreuung für alle Aargauerinnen und Aargauer anbieten.

Krebsregistrierung: Es braucht aktuelle und verlässliche Daten
Lücken in der Gesundheitsversorgung von Krebsbetroffenen sind nur zu erkennen und zu beheben, wenn man sich auf vollständige, detaillierte und aktuelle Daten über das Auftreten und den Verlauf von Krebskrankheiten abstützen kann. Diese Tatsache hatte die Krebsliga Aargau im Jahr 2011 dazu bewogen, die Stiftung «Krebsregister Aargau» zu gründen. Seither werden alle neu auftretenden Krebsfälle im Kanton Aargau registriert. Bis heute liegen Erkenntnisse aus über 40'000 Einzelfällen vor. Die Daten dienen als Grundlage für fundierte Entscheide in der Gesundheitspolitik und für konkrete Massnahmen in der Gesundheitsversorgung.

Lücken im Alltag schliessen
Nicht zuletzt in der Alltagsversorgung stossen Menschen mit Krebs immer wieder auf Versorgungslücken. Bedingt durch den oft lange dauernden Verlauf, stossen die Versicherungsleistungen, das Sozialwesen, die Arbeitssituation und bald auch die private finanzielle Situation bald einmal an ihre Grenzen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine finanziell abgesicherte Familie aus dem klassischen «Mittelstand» nach mehreren Jahren der Krankheit in wirtschaftliche Notsituationen gerät – auch in der reichen Schweiz. Die Krebsliga Aargau setzt sich mit ihren Sozialberatungen für Lösungen mit den Versicherern und Sozialinstitutionen ein und kann im äussersten Fall kurzfristig mit kleinen Beträgen Nothilfe leisten.
Mit dem Pflegebettendienst, bei welchem die Krebsliga Aargau die nicht gedeckten Kosten übernimmt, ermöglicht sie Krebsbetroffenen die Pflege zu Hause.

Forderung nach einem nationalen Krebsplan
Gemeinsam mit den weiteren regionalen und kantonalen Ligen schliesst die Krebsliga Aargau gewisse Lücken in der Krebsversorgung. Doch die vielfältigen Herausforderungen können ohne einen nationalen Krebsplan kaum gemeistert werden. Bund, Kantone und alle betroffenen Akteure über die gesamte Versorgungskette müssen vorausschauend und koordiniert zusammenarbeiten. Nur so können sie die komplexe Krankheit Krebs bewältigen. Die Krebsliga wird diese Aufgabe als spendenfinanzierte Organisation nicht alleine stemmen können. Deshalb macht sie am Weltkrebstag auf die Lücken in der Versorgung und die Bedürfnisse der Betroffenen und ihrem Umfeld aufmerksam.

Weitere Informationen unter: https://www.krebsliga.ch/weltkrebstag-2023