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SVA Aargau: Ausbau der Leistungen und stetig steigende Fallzahlen in der ersten Säule

(sva) Die Sozialversicherungslandschaft in der Schweiz verändert sich laufend. Auch 2021 wurden neue Sozialversicherungsleistungen eingeführt und bestehende Leistungen ausgebaut. Gleichzeitig steigt die Zahl der Anmeldungen in den einzelnen Sozialversicherungen stetig. Die SVA Aargau begegnet diesen Entwicklungen mit Investitionen in ihre Dienstleistungserbringung.

Die SVA Aargau zahlte im vergangenen Jahr insgesamt 2,8 Milliarden Franken Versicherungsleis-tungen aus. Parallel dazu investierte sie in die Kundenorientierung und die Dienstleistungsqualität. Kundinnen und Kunden können seit dem vergangenen Jahr zum Beispiel die Anmeldung für Sozialversicherungsleistungen digital ausfüllen. Mehr als 50 Prozent der Anmeldungen treffen seither online ein. Die Formulare vereinfachen den Zugang zu den Versicherungsleistungen und beschleunigen den Anmeldeprozess. Nancy Wayland, CEO SVA Aargau: «Digitale Angebote und automatisierte Prozesse sind unsere Antwort auf das anhaltend steigende Fallwachstum. Gleichzeitig schaffen wir so mehr Freiraum für die individuelle und persönliche Beratung in komplexen Sozialversicherungsfragen».

Zwischen 2017 – 2021 nahm das Leistungsvolumen der SVA Aargau um 16 Prozent zu (von 2,431 Milliarden Franken auf 2,828 Milliarden Franken). Das Fallwachstum betrug in der gleichen Zeitperiode über alle Sozialversicherungen der 1. Säule hinweg rund 30 Prozent. Diese Entwicklung entspricht der Fortsetzung eines langfristigen Trends.

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz der Vaterschaftsurlaub, die Überbrückungsleistun-gen für ältere Arbeitslose sowie die Betreuungsentschädigung für Eltern eines verunfallten oder schwer erkrankten Kindes eingeführt. Bei einem Spitalaufenthalt des Neugeborenen haben Mütter seit vergangenem Jahr Anspruch auf einen längeren Mutterschaftsurlaub. Auch die IV-Weiterentwicklung bringt neue Leistungen insbesondere für Kinder, Jugendliche und psychisch Erkrankte mit sich.

Customer Relations Award für neues Kundenzentrum
Das Kundenbedürfnis nach persönlicher Beratung erfüllt das neue SVA-Kundenzentrum im Bahnhof Aarau. Ein interdisziplinäres Team berät die Kundinnen und Kunden bei Fragen zu sämtlichen Sozialversicherungen der 1. Säule. Für das Pionierprojekt wurde die SVA Aargau im Herbst 2021 mit dem Customer Relations Award ausgezeichnet.

Erfolgreiche ISO-Zertifizierung
Die SVA Aargau trägt dem immer grösseren Stellenwert des Datenschutzes sowie der Informati-onssicherheit Rechnung. Dies insbesondere auch aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung der anvertrauten Aufgaben und Dienstleistungen. Deshalb hat die SVA Aargau im vergangenen Jahr als eines der ersten Unternehmen im Bereich der 1. Säule ein Informationssicherheitsmanagement aufgebaut und die daraus resultierende ISO-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen.

Auswirkungen der Pandemie
Mit insgesamt 63,5 Millionen Franken zahlte die SVA Aargau rund ein Drittel weniger Corona-Erwerbsausfallentschädigungen aus als im Vorjahr. Die Anzahl der leistungsbeziehenden Personen stieg gleichzeitig um knapp 40 Prozent auf knapp 19’000 Personen an. Aufgrund der sich ändernden Massnahmen veränderten sich auch die Anspruchsvoraussetzungen für die Entschädigung mehrfach. Insbesondere Personen in Quarantäne und Selbstständige, die in der Erwerbs-tätigkeit stark eingeschränkt waren, beanspruchten die Versicherungsleistung.

Im Jahr 2021 erfasste die Invalidenversicherung Aargau 132 Personen im schweizweiten Long-Covid Monitoring. Nach dem IV-Grundsatz «Eingliederung vor Rente» werden bei den Betroffenen in einem ersten Schritt Eingliederungsmassnahmen geprüft. Rentenentscheide aufgrund einer Long-Covid Erkrankungen wurden deshalb noch keine gefällt. Insgesamt hat die Invalidenversicherung Aargau im vergangenen Jahr 2371 Menschen erfolgreich im ersten Arbeitsmarkt integrieren oder eine Beschäftigung im geschützten Rahmen vermitteln können.

Jahresrechnung: Robuste Finanzsituation
Als öffentlich-rechtliche Anstalt ist die SVA Aargau ein nicht gewinnorientiertes Unternehmen. Sie finanziert ihre eigenen Aufwendungen durch Beiträge des Bundes, des Kantons, der Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden sowie durch Vermögenserträge. Aufgrund der getätigten Investitio-nen in die Durchführung neuer Sozialversicherungen sowie in die Automatisierung und Digitalisierung stiegen die Durchführungskosten gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent. Sie betrugen 67,4 Millionen Franken. Dem steht ein ordentlicher Verwaltungsertrag von 67,2 Millionen Franken gegenüber. Die positive Entwicklung der Finanzmärkte führte schliesslich zu einem Ertragsüberschuss von 8,9 Millionen Franken. Der Ertragsüberschuss wird den Reserven zugewiesen. Damit kann die SVA Aargau in die Zukunft des Unternehmens investieren. «Wir nutzen die Reserven, um unseren beitragszahlenden Kunden Stabilität bei der Beitragsfestsetzung zu garantieren und die Dienstleistungen für die leistungsbeziehenden Kunden effizienter und einfacher auszugestalten», führt Nancy Wayland aus. Die Reserven der Ausgleichskasse sowie der Familienausgleichskasse betrugen per Ende Jahr 139 Millionen Franken.