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Starker Rückgang des Weinkonsums in der Schweiz

(blw) Im Jahr 2024 ist der Weinkonsum gegenüber dem Vorjahr um knapp 8 Prozent und damit signifikant gesunken. Dieser besorgniserregende Trend im Weinbau ist auch im angrenzenden Ausland und in der Europäischen Union zu beobachten. Schweizer Weine sind vom Konsumrückgang besonders stark betroffen.

Der Weinkonsum ist 2024 deutlich gesunken. Insgesamt wurden 218,4 Millionen Liter konsumiert, was einen Rückgang gegenüber 2023 von 18,6 Millionen Liter (‒7,9 %) bedeutet und sich sowohl beim Weisswein (‒5,9 %) als auch beim Rotwein einschliesslich Roséwein (‒9 %) zeigt. Der Schaumweinkonsum fiel 2024 mit 22,8 Millionen Litern ebenfalls geringer aus (‒2,5 %).

Der Konsum von Schweizer Weisswein sank deutlich um 11 Prozent auf 39,7 Millionen Liter. Dagegen wurde beim Konsum von ausländischen Weisswein lediglich ein minimaler Rückgang um 0,2 Prozent auf 40,6 Millionen Liter verzeichnet. Beim ausländischen Rotwein lag der Konsum mit 100,4 Millionen Litern um 3,7 Prozent unter dem Wert von 2023 (‒3,8 Mio. Liter). Schweizer Rotwein verbuchte mit 37,7 Millionen Litern ein merkliches Minus von 20,7 Prozent (‒9,8 Mio. Liter). Insgesamt wurden 77,4 Millionen Liter Schweizer Wein konsumiert, was im Vorjahresvergleich einen signifikanten Rückgang um 16 Prozent (‒14,7 Mio. Liter) bedeutet. Der Marktanteil von Schweizer Weinen belief sich 2024 auf 35,5 Prozent und ist somit ebenfalls rückläufig (‒3,4 %).

Der allgemeine Rückgang beim Konsum von Schweizer Weinen folgt auf eine der schwächsten Ernten der letzten 50 Jahre. Dadurch haben die Lagerbestände an Weinen nur leicht abgenommen und das Angebot ist nach wie vor ausreichend und vielfältig.

Veränderte Konsumgewohnheiten

In der Schweiz wird immer weniger Alkohol und insbesondere viel weniger Wein konsumiert. Vor allem junge Menschen wenden sich vom Wein ab, obschon diese Kultur in den hiesigen Sprachregionen fest verankert ist. Die Gründe für dieses veränderte Konsumverhalten sind vielfältig. Auch unsere direkten Nachbarn und praktisch alle Länder, in denen traditionell Wein konsumiert wird, stellen einen stark sinkenden Konsum fest.

Gemäss den Daten des Schweizerischen Observatoriums des Weinmarktes (OSMV) ist der Absatz von Schweizer Wein bei den acht wichtigsten Grossverteilern gegenüber 2023 um 5,5 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2024 setzten diese Handelsketten 30,5 Prozent der hierzulande konsumierten Schweizer Weine ab. Der Rest wurde über die Kanäle des Gastgewerbes oder den Direktverkauf vermarktet. Schweizer Weine verzeichneten bei diesen acht Grossverteilern eine leichte Preiszunahme um 1 Prozent.

Genauere Zahlen zur Weinproduktion und zum Weinkonsum sind im Bericht «Das Weinjahr 2024» zu finden.