(sp) Das grösste Krankenhaus im Kanton Aargau (Kantonsspital Aarau, KSA) hat beim Regierungsrat ein Gesuch für finanzielle Unterstützung eingereicht. Das KSA und die Regierung stehen nun in der Pflicht, eine genaue Analyse der aktuellen Lage zu erstellen und die gesundheitliche Versorgung für die Bevölkerung weiterhin sicherzustellen, fordert die SP Aargau in ihrer Medienmitteilung.
Die aktuellen Entwicklungen der Schweizer Gesundheitsinstitutionen zeigen schmerzlich auf, welche Konstruktionsfehler hier vorherrschen. Das KSA moniert beispielsweise in ihrer heutigen Pressemitteilung, dass ein hoher Investitionsbedarf bestehe.
Gesundheitsversorgung gehört zum Service Public
Diese Ausnahmesituation im Falle des KSA rechtfertigt aber nicht, den Privatisierungsge-lüsten bürgerlicher Parteien nachzugeben. Privatwirtschaftlich organisierte Institutionen werden ihr Geschäft nach der Rentabilität ausrichten. Wenn der Kanton hier das Mit-spracherecht abgibt, kann er die Grundversorgung nicht mehr sicherstellen, für welche er aber gesetzlich verpflichtet ist. Die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung ge-hört für die SP weiterhin in öffentliche Hände und braucht ausreichend finanzielle Res-sourcen.
Gewinnerwartungen in der Gesundheitsbranche überdenken
Wie das KSA in der Medienmitteilung schreibt, entsteht der zusätzliche Finanzierungsbe-darf primär durch überarbeitete Tragbarkeitsberechnungen, u.a. im Zusammenhang mit der Modernisierung der Infrastruktur. Ferner stellen die anspruchsvollen Rahmenbedin-gungen für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Öffentliche Spitäler agieren immer mehr wie private Unternehmen und orientieren sich an wirtschaftlichen Kennzah-len. Das birgt viele Risiken. Es ist angezeigt, dass Regierung und Parlament ihre Gewinn-erwartung an öffentliche Gesundheitsinstitutionen überdenken.