(sp) Die SP Aargau wehrt sich vehement gegen die Standesinitiative der SVP zur Aufhebung des Atomausstiegs. Am Beschluss der Schweizer Stimmberechtigten, aus der Atomkraft auszusteigen, sei festzuhalten. Gleichzeitig müse der Ausbau der erneuerbaren Energien endlich verstärkt vorangetrieben werden, damit die Versorgungssicherheit im Kanton auch in Zukunft garantiert werden könne.
Forderungen nach neuen Atomkraftwerken seien völlig falsch, wirtschaftlich unsinnig, für das Klima kontraproduktiv und demokratisch sehr bedenklich, so die SP in einer Medienmitteilung. Gabriela Suter, Nationalrätin sagt: «Der Atomausstieg basiert auf einem klaren Volksentscheid von 2017, dieser muss respektiert werden. Für dessen Aufhebung findet sich keine Mehrheit in Bern.» Heute seien Photovoltaik und Wind die Energiequellen, mit denen die Stromlücke schnell geschlossen könne. Sie seien billiger, ökologischer und könnten technisch innert zwölf Monaten realisiert werden. SP-Co-Präsidentin Nora Langmoen führt aus: «Der Atomstrom ist zwei- bis dreimal so teuer wie jener aus grösseren Photovoltaikanlagen. Das lohnt sich wirtschaftlich nicht. Es gibt deshalb niemanden, der in neue AKW investieren will, das sagen auch der CEO der Axpo und der Präsident von Alpiq.»
Atomstrom ist nicht nachhaltig
AKW belasteten Ökosysteme auf vielfältige Weise – beim Bau, beim Betrieb, bei der Herstellung der Brennstoffe, deren «Wiederaufbereitung» und vor allem bei der ungelösten Abfallentsorgung. Der reine Betrieb eines AKW setze zwar fast kein CO2 frei, aber die Herstellung der Brennelemente und vor allem der Bau des AKW und am Schluss die Entsorgung würden sehr viel fossile Energien verschlingen. Strom aus neuen AKW koste deutlich mehr als Wind- und Sonnenstrom. Sie könnten nur dank massiven Subventionen betrieben werden.
Mit AKW zu 100% abhängig vom Ausland
Der Grossteil der Leistungen für den Bau eines AKW und die Brennelemente müssten importiert werden. Das Uran für Beznau I und II werde zu 100% und von Leibstadt zu 50% aus Russland importiert. Diese Abhängigkeit von autokratischen Regimes müsse gestoppt werden. Im Gegensatz dazu könnten bei den Photovoltaikanlagen 50 bis 70 Prozent der Leistungen durch das lokale Gewerbe erbracht werden, womit diese Wertschöpfung vor Ort bleibe.
Bürgerliche verhindern nachhaltige Lösungen
Die Bürgerlichen – vorne dabei die beiden Aargauer Ständeräte Thierry Burkart und Hansjörg Knecht – verhinderten mit ihrer Europapolitik ein Stromabkommen mit der EU. Zudem blockierten sie seit Jahren auf vielfältige Weise aktiv den schnellen Ausbau der Photovoltaik auf den bereits bebauten Flächen, u.a., indem sie notwendige Fördergelder für den Solarausbau verweigerten oder deckelten. Dabei seien Sonne und Wind die einzigen in der Schweiz technisch schnell nutzbaren nachhaltigen Energiequellen. Der Aargau müsse endlich die Bremsen lösen und eine Solaroffensive umsetzen, die ihren Namen verdiene, so die SP.