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SP Aargau: "Abschaffung des Eigenmietwertes ist ein falsches Signal für die Mehrheit der Bevölkerung"

(sp) Die Schweizer Stimmbevölkerung hat der Abschaffung des Eigenmietwertes zugestimmt. Im Kanton Aargau fiel die Zustimmung sogar noch deutlicher aus. Die SP Aargau bedauert dieses Ergebnis: "Einmal mehr haben sich die Interessen der Immobilienbesitzenden durchgesetzt – obwohl Mieterinnen und Mieter auch im Aargau die Mehrheit der Bevölkerung stellen", schreibt die Partei in iner Medienmitteilung.


Mit der Abschaffung des Eigenmietwertes sei die Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit nicht mehr gewährleistet, so die Partei. Künftig bezahlten Eigenheimbesitzende und Mieterinnen und Mieter mit gleichem Einkommen gleich viel Steuern, obwohl Letztere deutlich höhere Wohn- und Lebenshaltungskosten tragen müssten. Zudem drohe die Gefahr, dass Mieter indirekt auch von den Mindereinnahmen betroffen seien, die durch den Wegfall des Eigenmietwertes entstünden. Während Liegenschaftseigentümer direkt profitierten, drohten höhere Steuerfüsse und der Abbau staatlicher Leistungen die gesamte Bevölkerung zu belasten. Damit würden zentrale Grundsätze der Bundesverfassung (Art. 127) und der Aargauer Kantonsverfassung (§ 119) verletzt.

Die SP Aargau fordert deshalb vom Regierungsrat eine Steuergesetzrevision, die das Prinzip der Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit auch in Zukunft sicherstellt und eine verfassungsmässig gerechte Verteilung der Steuerlast garantiert. Das zweite Massnahmenpaket zur Umsetzung der Steuerstrategie ist vor diesem Hintergrund unverzüglich zu sistieren. Als mögliche Ansätze für eine gerechtere Besteuerung schlägt die SP Aargau unter anderem einen pauschalen oder effektiven Mietzinsabzug – wie er in anderen Kantonen bereits besteht – oder einen Wohnkostenabzug für besonders belastete Haushalte vor.

Mit dem Systemwechsel bei der Liegenschaftsbesteuerung sei der Regierungsrat gefordert zu handeln, schreibt die SP. Die aktuelle Finanzlage des Kantons biete die Möglichkeit, die steigenden Wohnkosten abzufedern. Statt voreilige Steuersenkungen zu beschliessen, sollten die vorhandenen Reserven gezielt für Massnahmen gegen steigende Mieten und für die Förderung von bezahlbarem Wohnraum eingesetzt werden. Nur so profitiere die Mehrheit der Bevölkerung.

Die SP Aargau lehnt daher die rechtsbürgerlichen Forderungen nach einer Senkung des Steuerfusses um fünf Prozent oder mehr entschieden ab: "Dieses Geld darf nicht kurzfristig verschenkt, sondern muss nachhaltig für das Wohl der Aargauer Bevölkerung investiert werden."