(eing.) Am 12. November sind es genau drei Jahre her, seit der erste mobile Deutsch-Lernbegegnungsraum für Geflüchtete in der Nordwestschweiz Fahrt aufgenommen hat; im wahrsten Sinne des Wortes.
Bis zum ersten Lookdown im März 2020 waren die Freiwilligen des Vereins sprachmobil.ch mit dem fahrbaren Unterrichtsraum unterwegs. Alle Standorte befinden sich vor Asylunterkünften oder in unmittelbarer Nähe davon. Während des Lookdowns gingen die Lernbegegnungen vorerst digital weiter. Danach fanden sie wiederum vor Ort, und zwar in Räumen statt, die dem Verein seither verdankenswerterweise unentgeltlich von den «angefahrenen» Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.
Seit Beginn haben mehr als 3850 Besucherinnen und Besucher aus 20 verschiedenen Nationen und aus 19 Gemeinden der Kantone Basel-Stadt, Baselland, Aargau und Solothurn die Angebote im sprachmobil.ch genutzt. Der Verein sprachmobil.ch lebt zu 100% von Geldern von privaten Spendern und von Zuwendungen von Stiftungen.
Ebenfalls aus Spendengeldern finanziert werden konnte das neue Projekt im Verein sprachmobil.ch; die Schulung von Geflüchteten zu Sprachassistenten. Seit Ende Oktober können sechs Menschen mit Fluchthintergrund geschult werden. Sie werden während fünf Lernmodulen von zwei Fachkräften (Didaktik/Methodik und Traumapädagogik) auf ihre niederschwellige Aufgabe vorbereitet, neu angekommene Geflüchtete unter Zuhilfenahme der übereinstimmenden Erstsprache für die deutsche Sprache zu sensibilisieren. Die angehenden SprachassistentInnen werden für die ersten zehn Lernbegegnungen mit ihren SchülerInnen ein Tandem bilden. Dabei werden sie auch von ehrenamtlichen BegleiterInnen (MentorInnen) unterstützt.
Zur Sicherung der Qualität und aus wissenschaftlichen Gründen wird die erste Durchführung der «Schulung von Geflüchteten zu Sprachassistentinnen und Sprachassistenten» vom Departement Angewandte Linguistik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW evaluiert.
Das Projekt wird zudem von einem Beirat begleitet. Zum Beirat gehören Franziska Roth, Nationalrätin, Solothurn; Mustafa Atici, Nationalrat Basel-Stadt und Gabrielle Hürlimann, Beraterin/Regisseurin und Dozentin, Kanton Basel-Land.