(sp) Die SP Aargau begrüsst die vom Regierungsrat vorgeschlagene Revision des Instrumentalunterrichts und unterstützt die Einführung eines kantonalen Bildungsauftrags für den Instrumentalunterricht. Damit werde der chancengerechte Zugang zu musikalischer Bildung für Kinder und Jugendliche bis zum Abschluss der Sekundarstufe II gestärkt, schreibt die SP Aargau in einer Medienmitteilung.
Die SP Aargau ist überzeugt, dass Musikunterricht ein zentraler Bestandteil der ganzheitlichen Bildung ist. «Er fördert kognitive Fähigkeiten, die emotionale Entwicklung und die sozialen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Mit der gesetzlichen Verankerung des Bildungsauftrags wird sichergestellt, dass alle Gemeinden den Zugang zu Musikschulen gewährleisten – auch durch die Möglichkeit, sich regionalen Musikschulen anzuschliessen. Dies trägt der Vielfalt der Aargauer Gemeindelandschaft Rechnung.
Wir unterstützen die verbindlichen Inhalte des Bildungsauftrags wie Instrumentenauswahl, Ensembleunterricht, Stufentests und Begabtenförderung. Ebenso befürworten wir die Harmonisierung der Anstellungsbedingungen für Instrumentallehrpersonen und Musikschulleitungen. Damit wird die Qualität des Unterrichts gesichert und gleichzeitig auf den Fachkräftemangel flexibel reagiert. Kritisch beurteilen wir hingegen den vorgesehenen Lohnkostenbeitrag von lediglich 30 Prozent durch den Kanton. Wir fordern stattdessen eine Beteiligung analog zur Volksschule in der Höhe von 65 Prozent. Nur so kann das System harmonisiert und die Gemeinden finanziell entlastet werden. Auch die Mehrkosten von jährlich 4,1 Millionen Franken für den Kanton und 2,7 Millionen Franken für die Gemeinden sind in dieser Form nicht akzeptabel», so die SP.
Unentgeltliches Grundjahr für alle Kinder
Besonders wichtig ist der Partei die Einführung eines unentgeltlichen Grundjahrs im Instrumentalunterricht. Dieses solle allen Kindern einen niederschwelligen und kostenlosen Zugang zur Musik ermöglichen. Die Finanzierung müsse dabei vollständig durch den Kanton erfolgen. Damit werde ein starkes Zeichen für Chancengerechtigkeit und kulturelle Teilhabe gesetzt.
«Wir lehnen eine kantonal vorgegebene Mindestgrösse für beitragsberechtigte Musikschulen ab. Gerade kleinere und regionale Strukturen sind wichtig, um die Vielfalt und die Nähe zu den Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten», schreibt die Partei weiter.
Zusammenfassend hält Grossrätin Carol Binder-Meury fest: «Musikunterricht ist mehr als Freizeitgestaltung – er fördert die kognitiven Fähigkeiten, die emotionale Entwicklung und die sozialen Kompetenzen. Mit einem unentgeltlichen Grundjahr schaffen wir echte Chancengerechtigkeit und ermöglichen allen Kindern den Zugang zur Musik.»