(pd) Im Herbst richtet sich die Natur auf den Winter ein. Sobald das Laub überall hinunterfällt, sollten die Mensvchen auch an die Igel denken, die an kalten Tagen und spätestens bei einer dicken Schneedecke dringend einen Platz zum Überwintern benötigen.
Der Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, Matthias Betsche, ruft daher dazu auf, wo immer möglich, das Laub liegenzulassen, beispielsweise in Form eines Laubhaufens in einer Gartenecke: «Laub ist ein natürlicher Winterschutz für Igel und viele andere kleine Lebewesen».
Herabfallende Blätter sind nicht nur etwas Schönes fürs Auge; sie bieten Lebensräume für Tiere wie den Igel. In Laubhaufen können sie sich gut für den Winterschlaf einnisten. Aber nicht nur Igel benützen die Haufen. Auch Kröten, Blindschleichen, Regenwürmer, Spinnen, Falter, Käfer, Molche, Raupen und die Larven von Schmetterlingen findet man in dem zusammengerechten Laub. Laub verrottet und gibt Nährstoffe an den Boden ab. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt.
Doch Laubbläser und Laubsauger haben sich in den letzten Jahren rasant verbreitet. Viele Gärten sind so aufgeräumt, dass dort für Igel und andere kleine Lebewesen kaum mehr Platz ist. «Wird das Laub überall weggeräumt und weggeblasen, verschwinden auch die Unterschlüpfe und Nahrungsquellen für die Tiere. Mit etwas Faulenzen und dem Liegenlassen von Laub können wir also alle einen wertvollen Beitrag für die Natur leisten», sagt Matthias Betsche.
Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und Jungigel versuchen noch weiter an Gewicht zuzulegen. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Ab Mitte November schlummern die meisten Igel.
Wer einen Laubhaufen für Igel bauen möchte, sollte idealerweise nicht nur Laub nutzen, sondern auch Äste und Reisig. Zusätzlich sollte der Laubhaufen für die Igel an einer geschützten Ecke stehen, wo die Igel ihre Ruhe haben. Einmal geschaffene Unterschlupfe während des Winterhalbjahres sollten nicht mehr gestört werden.