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Pro Natura Aargau: Amphibiengebiet von nationaler Bedeutung bedroht

(mb) «Die von der Gemeinde Kölliken am Freitag verabschiedete Teilrevision der Nutzungsplanung sieht vor, dass ein Grossteil des vormaligen Amphibiengebiets von nationaler Bedeutung auf dem Areal der Sondermülldeponie einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden soll. Diese intensive Nutzung gefährdet aufgrund des zulässigen Einsatzes von Pestizid und Dünger sowie der fehlenden ökologischen Infrastrukturen zudem auch die in der Teilrevision vorgesehenen und gleich daneben liegenden kleineren Schutzzonen und Magerwiesenflächen. Pro Natura Aargau wird gegen eine solche Nutzungsplanung Beschwerde erheben», teilt Pro Natura Aargau in einer Medieninformation mit.

Weiter heisst es: «Die Naturschutzorganisation sieht nach wie vor die Lösung für eine zukünftige Gestaltung des Geländes darin, dass für das Areal ein Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft sichergestellt wird.
Statt ein Zusammengehen von Naturschutz und Landwirtschaft anzustreben, bedroht die gegenwärtige Nutzungsplanung für das Sondermülldeponie-Areal die Existenz des Amphibiengebiets von nationaler Bedeutung.» Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, betont: «Pro Natura Aargau wird sich mit aller Kraft für die Wiederherstellung des vormaligen Amphibiengebiets von nationaler Bedeutung und für ein Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz auf dem Areal einsetzen».
Die Naturschutzorganisation erläutert: «Einst beherbergte das Gebiet der Sondermülldeponie in Kölliken fast alle einheimischen Amphibienarten. Besonders gross war die Population der stark gefährdeten Kreuzkröten. Wertvolle Biotope mussten ab Ende der 70er Jahre der Sondermülldeponie Kölliken weichen.
Das Zusammengehen von Landwirtschaft und Amphibienschutz ist möglich und wünschenswert.» Matthias Betsche erklärt: «Eine naturnahe landwirtschaftliche Nutzung des Geländes, ohne Pestizide und Dünger, und mit vielfältigen ökologischen Infrastrukturen, würde gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum für die seltenen Amphibien erschaffen können. Auf dem Areal würde eine wunderschöne Kulturlandschaft
entstehen. Wir alle, Mensch und Natur, würden hier durch das Zusammengehen von Naturschutz und Landwirtschaft profitieren.»
Mit der jetzt verabschiedeten Nutzungsplanung sei der Amphibienstandort von nationaler Bedeutung in Gefahr. Es fehle an flankierenden Nutzungsvorschriften und ökologischen Infrastrukturen auf dem Areal zum Schutze der Natur. Die Naturschutzorganisation will sich entschieden für ein Zusammengehen von Naturschutz und Landwirtschaft und für den Schutz des Amphibienstandorts auf dem Areal einsetzen. Pro Natura Aargau will gegen die verabschiedete Nutzungsplanung für das Sondermülldeponie-Gelände Beschwerde einreichen, sollte vor Ablauf der Beschwerdefrist keine entsprechende Lösung mit den beteiligten Parteien vereinbart werden können.