(pd) Die Mitglieder des Vereins Parc des Carrières kamen heute Freitag zusammen, um die Fertigstellung und Eröffnung des nördlichen Teils des Parc des Carrières zu feiern. Im Rahmen dieses Treffens hatten die Mitglieder und ihre Gäste die Gelegenheit, die 3 Hektar grössen Pilotfläche des Parc des Carrières zu besichtigen. Begleitet wurde der Rundgang vom Planungsbüro LAP‘S, das die Gestaltung des Parks ausgedacht hat, und endete mit einer Präsentation des Trinationalen Umweltzentrums (TRUZ) über die Naturkorridore in der trinationalen Region.
Der Nordteil: ein Raum für die Renaturierung und die Stärkung der Naturkorridore
Bei einem Rundgang durch den Nordteil des Parks erklärte Félicien Lesec vom Büro LAP'S, dass das Projekt Parc des Carrières ein Projekt zur Renaturierung eines durch menschliche Aktivitäten geprägten Ortes ist: «Es geht hier darum, eine Rheinlandschaft wiederherzustellen, die der ursprünglichen Landschaft so nahe wie möglich kommt.» Zu diesem Zweck werden natürliche Lebensräume wiederhergestellt, um eine lokale Fauna und Flora zu begünstigen, und es werden lokale Materialien verwendet. Er fügt hinzu: «Die Fuss- und Velowege sind aus Materialien gebaut, die direkt aus der Kiesgrube stammen.» Er stellt jedoch klar: «Unsere Geste ist eine Nicht-Geste, es geht nur darum, eine Grundfläche zu schaffen und die Natur kommen und sich dort niederlassen zu lassen.» Seine Kollegin, Céline Valence, erklärte, dass dank der sorgfältigen Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten konnten natürliche Lebensräume wiederhergestellt werden, wie z. B. Heuwiese, Feuchtgebiete, Trockengebiete mit Kiesaushuben, Gehölze und «Krautsäume», als Übergangsbereiche zwischen den verschiedenen Lebensräumen. Jean-Marc Deichtmann, Präsident von Saint-Louis Agglomération und Bauherr des Projekts, erklärte: «Im Rahmen des Projekts IBA Parc des Carrières wurden fast 400 Bäume und 2300 Sträucher gepflanzt und 4 Hektar Wiese geschaffen.»
Langfristig wird diese Grünfläche im Norden des Parks mit den Naturkorridoren verbunden sein, die seit dem Frühjahr 2021 im Süden des Parks angelegt wurden. Wie Jeremie Tudoux und Mickey Wiedermann vom TRUZ betonten: «Es ist wichtig, zur Neuschaffung von Naturräumen wie dem Parc des Carrières beizutragen, aber auch Verbindungen zwischen den verschiedenen Biotopen in unserer trinationalen Region zu schaffen. Dank dieser Verbindungen können die Pflanz- und Tierarten sich bewegen.» Längerfristig wird der
Landschaftspark zu einem wichtigen Teil des ökologischen Netzes zwischen der Petite Camargue Alsacienne, dem grünen Korridor von Saint-Louis und der dicht besiedelten Basler Agglomeration.
Die erste Umsetzungsphase des Parc des Carrières ist abgeschlossen.
Die Fertigstellung des Nordteils des Parks stellt einen wichtigen Meilenstein des Projekts IBA Parc des Carrières dar: das Ende der ersten Umsetzungsphase des Parks. Nach 11 Jahren intensiver Vorbereitung und Planung begannen die Bauarbeiten im Februar 2021 und wurden im Juli 2022 abgeschlossen. Wie Frau Nüssli-Kaiser, Präsidentin des Vereins Parc des Carrières und Gemeindepräsidentin von Allschwil, erinnerte: «Diese Vorbereitungsphase hat die Mobilisierung zahlreicher und unterschiedlicher französischer, schweizerischer, privater und öffentlicher Akteure ermöglicht, die für die Realisierung eines so ehrgeizigen Projekts wie dieses notwendig ist.» Diese Meinung teilte auch Herr Deichtmann und betonte: «Wie komplex es ist, ein solches Projekt grenzüberschreitend zu realisieren.».
Diese Partnerschaft ist heute innerhalb des Vereins zentralisiert, der weiterhin eine administrative, technische und juristische Begleitung leistet. Darüber hinaus, wie Frau Nüssli-Kaiser erwähnte: «Der Verein engagiert sich, das Projekt IBA Parc des Carrières mit Leben zu füllen, insbesondere durch die Organisation von Veranstaltungen mit der Bevölkerung, wie zum Beispiel eine partizipative Pflanzaktion mit den Schülern und Schülerinnen im Park, die diesen Winter stattfinden wird.»
Perspektiven und Fortsetzung des Projekts IBA Parc des Carrières
Das Projekt IBA Parc des Carrières ist in drei Umsetzungsphasen geplant, die jeweils der Gestaltung einer Parzelle der Kiesgrube entsprechen. Wie Herr Knibiely, Vizepräsident des Vereins Parc des Carrières und premier adjoint der Stadt Saint-Louis, betonte: «Die Anlagen, die wir jetzt sehen, sind nur die Anfänge des zukünftigen Parc des Carrières.» Er erkannte die Herausforderungen an, die bei der Vorbereitung der nächsten Gestaltungsphasen zu bewältigen sein werden, betonte aber gleichzeitig den grossen Mehrwert eines solchen Projekts. Tatsächlich kam er zu dem Schluss, dass «es schön zu sehen ist, dass man sich engagiert und in Grünflächen wie diese investiert: 11 Hektar einer grünen Insel am Eingang der Stadt.»
Zum Verein Parc des Carrières
Der im Jahr 2019 gegründete Verein zur Förderung des Parc des Carrières ist das Ergebnis einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit französischer und Schweizer Beteiligung. Gebietskörperschaften, Kantone und private Akteure aus beiden Ländern haben sich zusammengeschlossen, um die Schaffung des Landschaftsparks für die Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten Gemeinden zu fördern und um weitere Entwicklungsprojekte rund um den Park zu koordinieren.
Der Verein setzt sich aus zehn Mitgliedern zusammen und wird abwechselnd von einem französischen und einem Schweizer Vertretenden geführt. Aktuell präsidiert den Verein Nicole Nüssli-Kaiser, Gemeindepräsidentin von Allschwil. Vize-Präsident ist Philippe Knibiely, premier adjoint von der Stadt Saint-Louis.
Das Projekt– Ein neuer grenzüberschreitender Landschaftspark
Inmitten eines ca. 300 Hektar grossen Landschaftsraums wird der Parc des Carrières im nordwestlichen Teil Basels ein grünes Tor zum Elsass öffnen. Es entsteht ein attraktives ländliches Gebiet, das von Wanderwegen durchzogen ist und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bietet. Die Arbeit in den kommenden Jahren wird sich auf die Zugänglichkeit und die Entwicklung des Parkkerns (11 ha) fokussieren, der auf dem unten abgebildeten Plan grün dargestellt ist.
Die erste Umsetzungsphase: Der IBA Parc des Carrières entsteht schrittweise. Die erste Etappe hat im Februar 2021 begonnen und wurde im Juli 2022 abgeschlossen. Im südlichen Teil, nahe Basel und Allschwil, sind drei von Äckern umrandete Naturkorridore entstanden. Dadurch wird die Migration von geschützten Tierarten (z.B. Amphibien) begünstigt. Entlang der Naturkorridore verbinden Geh- und Velowege die umliegenden Städte und das Zentrum des Parks, wo ein Spielplatz Kinder und Familien der beiden Länder zusammenbringt. Der Spielplatz soll an die Kiesgruben erinnern und das Umweltbewusstsein der Kinder anregen.Im nördlichen Teil wurden die ersten aufgefüllten Kiesabbauflächen in Landschaftsgebiete mit hohem ökologischem Wert umgestaltet. Weitere Flächen werden für eine extensive Landwirtschaft, welche dieArtenvielfalt begünstigt, genutzt. Dort wurden Spazierwege angelegt, die langfristig eine Verbindung zwischen den Gemeinden schaffen werden.
Weitere Etappe: In den nächsten Etappen (ab 2023) wird ein einheitlicher Naturraum entstehen. Als dritte und letzte Etappe ist eine zentrale Wiesenfläche mit einem Rundweg als Symbol für die Begegnung und den Zusammenhalt in der trinationalen Region geplant. Ob mittel- bis langfristig ein Abzweiger des Allschwiler Dorfbachs als ökologisch wertvoller «blauer Faden» ins Landschaftsgebiet führen wird, ist derzeit noch offen.