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Nein zum Kahlschlag an der Universität – Hochschulpersonal wehrt sich in Basel gegen Sparmassnahmen

(pd) Heute haben Mitarbeitende und Studierende der Universität Basel gegen das geplante Entlastungsprogramm 2027 protestiert. Sie warnen, dass die Sparmassnahmen massive Einschnitte für Forschung, Lehre und Studienbedingungen bedeuten würden. Mit der Kundgebung setzen sie ein starkes Signal für faire Arbeitsbedingungen und den Erhalt hochwertiger Bildung.

Protest in Basel: Hochschulpersonal und Studierende wehren sich
Heute fand an der Universität Basel eine grosse Kundgebung gegen das vom Bundesrat geplante Entlastungsprogramm 2027 statt. Die vpod-Gruppe Mittelbau organisierte die Aktion, an der über 100 Mitarbeitende und Studierende teilnahmen. Ziel der Kundgebung: auf die drohenden Einschnitte aufmerksam machen und für eine solidarische Finanzierung, gute Arbeitsbedingungen und fairen Zugang zur Bildung eintreten. Jonathan Pärli, Vertreter der VPOD-Mittelbaugruppe, unterstrich in seiner Rede: «Die Bundesregierung will also die Mittel für Wissenschaft, Bildung und Innovation um fast eine halbe Milliarde Franken kürzen. Der SNF, die Universitäten und alle institutionellen Akteure setzen sich dagegen ein. Das ist sehr gut! Aber es wird nicht ausreichen – und deshalb sind wir hier!». Auch die Studierenden zeigten Widerstand: Silvan Degen kritisierte: «Uns Studis drohen doppelte Semestergebühren. Damit wird der Zugang zu höherer Bildung für noch mehr Jugendliche unmöglich. Oder nur, indem man ein hohes Pensum nebendran arbeitet und noch länger studiert. Das heisst mehr Stress und Existenzängste für eine Jugend, die heute schon am Limit ist.»
Die Proteste in Basel sind Teil einer nationalen Bewegung gegen die Sparmassnahmen im Bereich Bildung, Forschung und Innovation. Am heutigen nationalen Aktionstag finden vielerorts Kundgebungen und Aktionen statt, um die Konsequenzen des geplanten Programms zu verdeutlichen.

Was bedeutet das Entlastungsprogramm 2027?
Mit dem sogenannten «Entlastungsprogramm» plant der Bundesrat 460 Millionen Franken im Bereich Bildung, Forschung und Innovation einzusparen. Das hat massive Folgen für Hochschulen, Personal und Studierende:
10 % weniger Subventionen für den Schweizerischen Nationalfonds (SNF): Wegfall von rund 700 Forschungsprojekten und 2000 Stellen für Forschende.
Ende projektgebundener Beiträge: Programme zu Gleichstellung, Inklusion, Nachhaltigkeit und Wissenschaftszugang würden gestrichen.
200 Millionen Franken durch höhere Studiengebühren: Verdopplung für inländische Studierende, Vervierfachung für internationale Studierende.
Diese Kürzungen, so sind die Protestierenden überzeugt, würden Qualität und Chancengleichheit an den Hochschulen massiv beeinträchtigen. Viele junge Menschen könnten sich ein Studium kaum mehr leisten, für den Mittelbau würde es eine massive Verschlechterung der bereits heute prekären Arbeitsbedingungen bedeuten.

«Wir fordern echte Entlastungsmassnahmen»
Die Situation für den universitären Mittelbau sei schon heute prekär – unabhängig vom Sparpaket. Deshalb fordert die vpod-Gruppe Mittelbau sofortige und verbindliche Massnahmen: unbefristete Stellen statt prekärer Vertragsverhältnisse, transparente Karrierewege, angemessene Löhne und eine Finanzierung, die Forschung, Lehre und Innovation in vollem Umfang ermöglicht. Nur so könne die Universität Basel ihre gesellschaftliche und bildungspolitische Aufgabe erfüllen – ohne Abstriche bei Qualität, Chancengleichheit und gesellschaftlicher Relevanz.

Foto: zVg