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Das Cover des neuen Burgen-Buchs. Foto: zVg
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Knapp 100 Burgen zwischen zwei Buchdeckeln – Neue Publikation «Die Burgen des Kantons Aargau» erschienen

(pd) Der Kanton Aargau ist ein Burgenkanton. Das zeigt die neue Publikation der Kantonsarchäologie: Knapp 100 Burgen sind im Buch von Peter Frey versammelt und anschaulich präsentiert. Die Vernissage findet am 23. Mai auf Schloss Lenzburg statt.

Burgen prägen die Landschaft. Ihre Ruinen, oft weithin zu sehen, sind beliebte Ausflugsziele. Sie sind Ziele von Wanderungen und Ausflügen, sind Landmarken und Erholungsorte. Burgruinen sind Schauplätze von Geschichten und Sagen, aber auch von historischen Ereignissen. Andere sind vor Jahrhunderten zu Schlössern ausgebaut worden und heute Sitz von Museen, Institutionen oder werden gar immer noch bewohnt.
Ein Grossteil der Burgen im Kanton Aargau ist aber nur schriftlich bezeugt in Quellen oder unsichtbar im Boden verborgen. Knapp 100 Burgen – genauer: 98 – sind es, die in der soeben erschienenen Publikation «Die Burgen des Kantons Aargau» von Peter Frey in der Reihe «Archäologie im Aargau» präsentiert werden. Das Werk fasst den aktuellen Kenntnisstand zu den Burgen im Aargau zusammen. Vorgestellt werden die Resultate aus archäologischen Untersuchungen von 34 Burgen und der Wissensstand zu allen anderen, dem Autor bekannten Burgen. Peter Frey war 44 Jahre lang in der Kantonsarchäologie tätig als Grabungstechniker und Leiter des Bereichs Mittelalter. Die Arbeit an der Publikation erfolgte nach seiner Pensionierung im Jahr 2017. Das Buch ist nunmehr die sechste Publikation in der Reihe «Archäologie im Aargau».

Von Herrenhöfen, Adelssitzen und Schlössern
Das Buch bieten neben einem umfangreichen Katalog der 98 Burgen eine Einleitung zum Adel im Aargau und den mittelalterlichen Adelssitzen. Die Entwicklung der Burg nahm ihren Ursprung in den Herrenhöfen des Frühmittelalters, die bislang kaum erforscht sind. Auch aus dem Aargau sind bisher nur vier – Effingen, Fahr, Herznach, Villigen – archäologisch untersucht. Diese machen schon mehr als die Hälfte der insgesamt in der Schweiz untersuchten Herrenhöfe des Frühmittelalters aus. Bedingt durch räuberische Einfälle wurden Herrenhöfe dann im späten Frühmittelalter, das heisst der Zeit vom 8. bis zum 10. Jahrhundert, befestigt und zu sogenannten Fluchtburgen ausgebaut. Aus ihnen gingen die Burgen hervor, die dem Adel als Wohnsitz und Herrschaftszentrum dienten. Sie liegen auf markanten Anhöhen – wie beispielsweise die Lenzburg – oder später auch in flachen Talböden an Flussübergängen oder wie die Hallwyl in der Niederung des Aabachs am unteren Ende des Hallwilersees.

Blüte und Burgensterben
Nachdem die frühen Burgen im 10. bis 12. Jahrhundert gebaut wurden, setzten im 12. Jahrhundert grössere Um- und Ausbauarbeiten ein. Mächtige Wohntürme und wehrhafte Bergfriede sind charakteristisch, die Zahl neuer Burgen nahm zu. Im 14. Jahrhundert begann der allmähliche Niedergang, zahlreiche Burgen verfielen zu Ruinen. Andere wurden im 15. bis 18. Jahrhundert zu Landvogteischlössern oder in wohnliche Landsitze umgebaut. Einige wurde auch zu Festungen ausgebaut, wie zum Beispiel die Aarburg.

Vernissage auf Schloss Lenzburg
Das Buch «Die Burgen des Kantons Aargau» zeigt die Burgenlandschaft des Kantons in ihrer ganzen Vielfalt und zeitlichen Tiefe. Das reich bebilderte Werk ist beim Verlag Librum Publishers & Editors erschienen. Es ist kostenfrei in digitaler Form erhältlich oder auch als Hardcover gedruckt im Buchhandel. Die Vernissage findet stilgerecht im Kleinen Rittersaal auf Schloss Lenzburg statt am Dienstag, 23. Mai, um 18.30 Uhr statt. Nach einer Begrüssung durch den Kantonsarchäologen spricht der Buchautor Peter Frey und thematisiert auch die Burg Lenzburg. Im Anschluss wird ein feiner Apéro serviert; alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Bild: Das Cover des neuen Burgen-Buchs. Foto: zVg