(juso) Letzte Woche sind an einer Fussgänger*innenbrücke in Muttenz antisemitische Sprayereien mit Nazi-Symbolen aufgetaucht. Für die Juso Baselland ist klar: Solche Symbole haben weder im Baselbiet noch andernorts Platz und gehören verboten. In den Schulen braucht es zudem mehr Aufklärungs- und Präventionsunterricht zum Thema Faschismus und Antisemitismus.
Am Fussgänger*innensteg Burenweg in Muttenz sind vergangene Woche antisemitische Sprayereien mit Nazi-Symbolen angebracht worden. Die Sprayerei zeige erneut, dass Antisemitismus immer noch in unserer Gesellschaft verankert sei. Für die Juso Baselland ist deshalb klar: Antisemit*innen und Neonazis dürfen ihre menschenverachtenden Inhalte nicht ohne Konsequenzen frei verbreiten können. Vizepräsidentin Clara Bonk (21) meint: «Nazi-Symbole sind keine Meinung, sondern reine Hassbotschaften, welche in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben dürfen. Es muss Nulltoleranz gegenüber solcher Symbolik herrschen.» Der Vorfall zeige einmal mehr, dass ein Verbot antisemitischer und faschismus-verherrlichender Symbole dringend notwendig sei.
Gerade im Umfeld der Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen hätten antisemitische Verschwörungstheorien und Shoah-Verharmlosungen auch im Baselbiet massiv Aufschwung erhalten, so die Juso in einer Medienmitteilung. Schon im März letzten Jahres seien an der Corona-Demo in Liestal offen antisemitische Symbole gezeigt worden. Nun habe sich erst kürzlich die Gruppierung «Junge Tat», bekannt für ihr faschistisches Gedankengut, offen an die Spitze einer solchen Demonstration in Bern gesetzt. Juso-BL-Co-Präsidentin Elena Kasper (21) sagt dazu: «Es ist erschreckend, dass Nazis wieder offen über unsere Strassen marschieren können. Das sollte für uns alle ein Weckruf sein: Dagegen müssen wir uns wehren.» In der Region würden Neonazis gerade für Kinder und Jugendliche zunehmend präsenter: Die «Junge Tat» falle vermehrt mit Stickern und Wanderungen auf und Eric Weber nutze Social Media und Schulbesuche, um junge Anhänger*innen zu rekrutieren.
Die Jungsozialist*innen begrüssen deshalb die Vorstösse zum Verbot von Nazi-Symbolen im nationalen Parlament und fordern vom Baselbieter Regierungsrat, dass auch er sich dafür einsetzt. Als Gesellschaft müssten wir aber noch weiter gehen: Es sei dringend nötig, den kommenden Generationen in den Schulen das nötige Wissen mitzugeben, damit sie erneutes Erstarken von Antisemitismus und Neonazis erkennen, einordnen und sich diesem widersetzen könnten. Die Jungsozialist*innen fordern deshalb einen Geschichtsunterricht, der auch heutigen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus und deren Symbole endgültig delegitimiere und die gefährlichen gegenwärtigen Entwicklungen miteinbeziehe.