(pd) Am Samstag, 27. November, fand an der Kantonsschule Solothurn das nationale Finale der Geographie-Olympiade statt. Die vierzehn Finalistinnen und Finalisten hatten sich in der Vorausscheidung gegen über 1500 andere Teilnehmende durchgesetzt. Vier von ihnen beeindruckten die Jury besonders. Sie erhalten Goldmedaillen – und ein Ticket nach Paris. Einer von ihnen ist Luis Hartmann aus Schinznach-Dorf, Schüler der Alten Kanti Aarau. Ausserdem sicherten sich Nicolas Gees (Gipf-Oberfrick, Alte Kanti Aarau) und Nicolas Brogle (Stein AG, Gymnasium Muttenz BL) je eine Bronze-Medaille.
Die Rangliste basiert auf drei Prüfungen, denen sich die Teilnehmenden stellen mussten: Eine schriftliche und eine Multimedia-Prüfung am Vormittag sowie eine Feldarbeit am Nachmittag. Diese stellen das geographische Wissen und Können der Jugendlichen auf die Probe – aber auch ihre Kreativität und Beobachtungsgabe. Die erste Aufgabe der Feldarbeit besteht darin, die Verteilung der Geschäfte in der Solothurner Fussgängerzone zu erheben. Die Jugendlichen schwärmen mit ihren Klemmbrettern aus und verschwinden in der Menge. In der zweiten Aufgabe geht es darum, ein Konzept für das sogenannte Chantier-Areal zu entwickeln, welches besonders für Personen über 65 attraktiv sein soll.
Wie kommen Jugendliche darauf, sich auch ausserhalb des Unterrichts mit Geographie zu beschäftigen? Bei den meisten von ihnen waren es Lehrpersonen, die ihr Interesse am Fach weckten und sie für die Vorausscheidung motivierten. Wer dort gut abschnitt, konnte im vergangenen Juni ein von der Geoinformationsfirma ESRI unterstütztes Sommerlager in Zernez besuchen. Das Camp sei das beste an der Olympiade gewesen, meinen die Teilnehmenden und erinnern sich an die Natur im Schweizer Nationalpark,Grillabende und freie Stunden in der Sauna. «Es war auch manchmal stressig», erzählt der Aargauer Luis Hartmann über die lehrreiche Woche, «aber im Rückblick ist es einfach nur toll.» Am Finale geht es nach getaner Arbeit weiter mit einer Stadtführung. Alfons Ritler, Lehrer für Geographie und Geschichte an der Kantonsschule Solothurn, erklärt die Stadtentwicklung Solothurns von römischen Stadtmauern bis hin zur Gentrifizierung im 21. Jahrhundert.
Die Gewinner der Goldmedaille haben sich auch für die Internationale Geographie-Olympiade (iGEO) qualifiziert, welche im Juli 2022 in Paris stattfinden soll.