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Fitnessprogramm: Dank der zusätzlichen Bewegung kommen die Pinguine gesund durch den Winter. Foto: Zoo Basel

Jetzt spazieren sie wieder: Bei Lufttemperaturen unter zehn Grad spazieren die Pinguine durch den Basler Zoo

(pd) Nach pandemiebedingtem Unterbruch findet im Zoo Basel ab sofort wieder der beliebte Pinguinspaziergang statt. Täglich um 11 Uhr – bei Lufttemperaturen unter zehn Grad – bewegen sich die Pinguine von der Innenanlage über den Vivarium-Holzsteg zur Aussenanlage in der Nähe des Zolli-Haupteingangs.

Die Pinguine sind los! Mit Einzug der kälteren Jahreszeit begeben sich die Pinguine des Zoo Basel morgens um 11 Uhr wieder auf ihren täglichen Spaziergang. Zunächst nur die 19 Königspinguine. Bald dürfen auch die acht Eselspinguine mit. Eselspinguine sind sehr neugierig und verschlucken gerne mal Fremdkörper wie Laub und Holzstücke. Sobald das Laub vollständig von den Bäumen gefallen ist und die Wege sauber geräumt sind, ist die kleinere Art mit von der Partie. Das Interesse an herumliegenden Gegenständen hat mit dem Brut- und Nestbauverhalten der Eselspinguine zu tun. Auf ihren subantarktischen Brutinseln gibt es viele Steine, aber kein Holz. Während der Brutzeit nehmen sie eifrig Steinchen in den Schnabel und überreichen sie dem Partner als Brutgeschenk für den Nestbau. Königspinguine hingegen bauen keine Nester. Das Ei wird auf dem Fussrücken abgelegt und unter einer Bauchfalte bebrütet. An Gegenständen wie Blätter und Holz sind sie deshalb kaum interessiert.

Teilnahme freiwillig
Das Mitwirken beim Spaziergang ist für die Pinguine freiwillig. Wer mit will, darf mit. Auch die Dauer und Ausdehnung des Spaziergangs ist weitgehend den Tieren überlassen. Besucherinnen und Besucher sind gebeten, gebührend Abstand zu halten und den Tieren den Vortritt zu lassen. Bei einem Zwischenstopp unterwegs beantwortet der begleitende Tierpfleger gerne die Fragen von neugierigen Besucherinnen.

Körperliche Fitness
Obwohl der aqua-dynamische Körperbau der Pinguine vorwiegend auf schnelles Schwimmen und Tauchen im Wasser ausgelegt ist, legen Pinguine beachtliche Distanzen zu Fuss zurück. Bei den Kaiserpinguinen sind mehrwöchige Wanderungen zu den Brutplätzen in der Antarktis bekannt. Dabei laufen sie bis zu 200 Kilometer auf dem gefrorenen Eis landeinwärts.
Der Pinguinspaziergang fordert das Herz-Kreislauf-System, die Beweglichkeit und den Muskelaufbau der Vögel. Zudem stärkt er das Immunsystem. Somit kommen die Tiere gesund durch den Winter und sind fit für die nächste Brutsaison.

Gefährliche Mücken
Der Pinguinspaziergang kann aus gesundheitlichen Gründen nicht das ganze Jahr stattfinden. Bei Temperaturen über 10 Grad staut sich die beim Laufen erzeugte Eigenwärme unter dem dichten Federkleid und der Fettschicht unter der Haut. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
Während des Sommerhalbjahres leben die Königs- und Eselspinguine ausschliesslich in der gekühlten Innenanlage im Vivarium. Das schützt die Vögel auch vor Mücken, welche die Vogel-Malaria übertragen. Während einheimische Vögel nicht daran erkranken, kann diese Krankheit für Pinguine fatale Folgen haben. Da in ihrem natürlichen Lebensraum – in der Subantarktis – keine Mücken vorkommen, ist ihr Immunsystem nicht darauf vorbereitet. Die Tiere erkranken schwer oder können gar sterben. Die dritte Pinguinart im Zolli – die Brillenpinguine aus Südafrika – lebt ganzjährig draussen. Den Brillenpinguinen wird deshalb während der Mückenflugzeit zwischen April und Oktober eine Malaria-Prophylaxe verabreicht.

Bild: Fitnessprogramm: Dank der zusätzlichen Bewegung kommen die Pinguine gesund durch den Winter. Foto: Zoo Basel