Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Bedeckt
10.8 °C Luftfeuchtigkeit: 97%

Montag
8.9 °C | 19.2 °C

Dienstag
11.3 °C | 17.7 °C

Herbstsynode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau

(pd) Am Mittwoch, 10. November, tagte das Parlament der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau im Kultur- und Kongresshaus von Aarau. Nach der Wahl von Nadia Omar aus Baden und der bisherigen Synodepräsidentin Margrit Röthlisberger in den Kirchenrat waren nebst Sachgeschäften auch Neuwahlen für das Synodepräsidium auf der Traktandenliste. Das Präsidium der Synode übernimmt neu Andreas Gubler aus Auw. Als Vizepräsidentin wurde Christa Koch-Häutle, Suhr, gewählt. Die Jahresrechnung 2020 und das Budget 2022 hiessen die Synodalen gut, zu Diskussionen führte der Ökofonds.

Ersatzwahlen Kirchenrat
Kirchenratspräsident Luc Humbel würdigte die wertvolle Arbeit der langjährigen Kirchenratsmitglieder und dankte ihnen für das professionelle Wirken und die angenehme Zusammenarbeit in der Exekutive der Landeskirche: Auf Ende 2021 demissionierten Rolf Steinemann, zuständig für Finanzen, sowie Ruedi Hagmann, zuständig für das Ressort Kommunikation. Rolf Steinemann amtete seit 2003, Ruedi Hagmann war zwölf Jahre lang für den Kirchenrat unterwegs. Für den Rest der Amtsperiode 2019 bis 2022 stellten sich für das Ressort Finanzen Margrit Röthlisberger, Vordemwald, und Peter Wyss, Bremgarten, zur Wahl. Margrit Röthlisberger erhielt 98 Stimmen und wechselt somit als aktuelle Synodepräsidentin per Januar 2022 in die Exekutive. Die pensionierte Leiterin Sektion Liegenschaften der Ortsbürgergutsverwaltung der Stadt Aargau freut sich auf die neue Herausforderung. Nadia Omar aus Baden kandidierte für das Ressort Kommunikation. Die Kommunikationsspezialistin im Departement Finanzen und Ressourcen des Kantons Aargau, Nadia Omar, wurde ebenfalls mit einem sehr guten Resultat in den Kirchenrat gewählt. Sie setzt sich gerne für eine vielfältige engagierte Kantonalkirche ein, besonders zum Wohl der Schwächsten unserer Gesellschaft. Claudia Chapuis, Kirchenrätin für das Ressort Diakonie, zieht sich aus privaten Gründen Ende 2021 aus ihrem Amt zurück. Ihr grosses Engagement gebührt dem Ressort Diakonie. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Caritas, das Frauenhaus und der Errichtung der Notschlafstelle in Baden wird der Exekutive fehlen. Ihr Ressort wird an der Frühjahressynode 2022 neu besetzt.

Ersatzwahl Präsidium und Vizepräsidium Synode
Durch den Wechsel von Margrit Röthlisberger in den Kirchenrat, wählten die Synodalen für die restliche Amtsperiode bis Ende 2022 den aktuellen Vizepräsidenten, Andreas Gubler aus Auw, zum neuen Synodepräsidenten. Christa Koch-Häutle aus Suhr wird neue Vizepräsidentin.

Auflösung Ökofonds
2010 genehmigte die Synode mitunter als Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung ein Ökofonds-Reglement. Die Schaffung des Ökofonds sollte den Kirchgemeinden finanzielle Anreize schaffen, Investitionen im Bereich des Klimaschutzes zu tätigen resp. erneuerbare Energien aktiv zu fördern. Zu dieser Zeit ein Leuchtturmprojekt. Die Unterstützung der Kantonalkirche sei nicht mehr zwingend, neue Gefässe seien entstanden: Heute bietet das Kantonale Förderprogramm Unterstützungsmassnahmen. Damit Mittel für neue kirchliche Innovationsprojekte frei werden, plädierte der Kirchenrat für die Auflösung des Ökofonds. Die Mitglieder der Synode diskutierten eifrig über Vor- und Nachteile der Auflösung, da die kantonalen Massnahmen als zu unspezifisch für kirchliche Bauten eingestuft werden. Das Parlament entschied, dass die Kirchgemeinden weiterhin auf mehreren Ebenen Unterstützung erhalten, um Umweltanliegen aktiv zu fördern und lehnte daher die Auflösung des Ökofonds ab. Aus der Synode wurde aber angeregt, den Fondszweck neu zu fassen und diesen Richtung Klimaneutralität auszurichten. Dieser Aufgabe hat sich der Kirchenrat bis zur nächsten Parlamentsversammlung anzunehmen.

Fachreferat zum aktuellen Religionsunterricht
Joachim Köhn, Leiter Fachstelle Katechese-Medien bei der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, und Serena Wälti vom Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons erläuterten der Synode in ihren Fachreferaten den neuen kompetenzorientiert aufgebauten Lehrplan 21. Religion wird heute konfessionell und staatlich unterrichtet: Die Volksschule vermittelt allgemeines Wissen am Lernort Schule, die konfessionell religiöse Beheimatung übernimmt die Pfarrei. Es meldeten sich mehrere Synodale zu Wort und baten um Sensibilisierung und seriöse Begleitung in der Umsetzung. Das Thema beschäftigt die heutigen Eltern und ist für die künftige Kirche massgebend.

Jahresbericht und Rechnung 2020 sowie Budget 2022
Die Rechnung 2020 schloss auch coronabedingt mit einem Ertragsüberschuss von rund 183 000 Franken. Da ursprünglich ein Aufwandüberschuss von 455 000 Franken budgetiert war, gab das Parlament sofortige Zustimmung.
Der Jahresbericht des Kirchenrates, welcher erstmals reduziert im Format eines Leporellos erschien, wurde einstimmig genehmigt.
Beim Budget 2022 wird mit einem knappen Ertragsüberschuss von 40 700 Franken gerechnet. Der Zentralkassenbeitragssatz von 2,7 Prozent wird beibehalten. Die Synodalen gaben dafür grünes Licht.

Teilrevision Geschäftsreglement der Synode
Das Geschäftsreglement der Synode wurde einer Prüfung unterzogen und überarbeitet. Die Synodalen waren mit den Aktualisierungen einverstanden.

Teilrevision Personalreglement
Die Römisch-Katholische Kirche im Aargau sieht sich als faire, fortschrittliche und familienfreundliche Arbeitgeberin. Das Reglement, welches seit 1. Januar 2015 in Kraft ist, wurde daher den neuen gesellschaftlichen Realitäten angepasst. Der Vaterschaftsurlaub, Pflegezeit für schwer beeinträchtigte Kinder und auch die Pflege von Angehörigen, wird neu geregelt. Mit der Anhebung des Rentenalters auf 65 Jahre für die weiblichen Angestellten werden die Nachteile, die durch die Anwendung der unterschiedlichen Umwandlungssätze entstehen, aufgehoben.

Teilrevision der Verordnung über den Finanzhaushalt der Kirchgemeinden zu den Abschreibungsvorschriften
Die Teilrevision zu den neuen Abschreibungsvorschriften in den Kirchgemeinden gab keine Diskussionen. Neu wird linear abgeschrieben, damit dringend notwendige Investitionen weiterhin realisiert werden können, ohne den Steuerfuss anheben zu müssen. Die neue Abschreibungsmethode tritt per 1. Januar 2022 in Kraft.