(pd) Der Veterinärdienst des Amts für Verbraucherschutz ist in den vergangenen Monaten wegen der hohen Temperaturen vermehrt Meldungen betreffend ungenügendem Witterungsschutz oder fehlendem Wasser nachgegangen. In den meisten Fällen hielten die Tierhalterinnen und Tierhalter die Vorgaben des Tierschutzes ein. In zwei Fällen erstattete der Veterinärdienst Anzeige.
Nutztiere können sich nur in beschränktem Umfang an starke Sonneneinstrahlung und Hitze anpassen. Deshalb ist es wichtig, dass auf Weiden ausreichend Schattenplätze und Wasser vorhanden sind. Im vergangenen Quartal erhielt der Veterinärdienst vermehrt Meldungen von besorgten Bürgerinnen und Bürgern zu Weidestandorten, an denen Tiere angeblich nicht über den vorgeschriebenen Witterungsschutz oder über ausreichend Wasser verfügten. Beim Veterinärdienst
gingen 24 Meldungen betreffend Rindern ein, 16 Meldungen betrafen Schafhaltungen.
Im überwiegenden Teil der Fälle stellte der Veterinärdienst bei der Überprüfung der Situation vor Ort fest, dass die nötigen Schattenplätze vorhanden waren, die Tiere Zugang zu einem Stall hatten oder am betreffenden Standort bei der Überprüfung bereits keine Tiere mehr weideten. In drei Fällen bestätigten sich jedoch die Meldungen. In zwei Fällen erstattete der Veterinärdienst nach vorgängiger Verwarnung Anzeige gegen die Tierhalter, da auf deren Weide wiederholt bei grosser Hitze kein Schatten für die Rinder vorhanden war.
Tierschutz bei Hitzewellen
Phasen mit extremer Hitze sind in den kommenden Jahren auch im Kanton Aargau wieder zu erwarten. Um dabei das Wohl der Tiere zu gewährleisten, wird der Veterinärdienst die Tierhalterinnen und Tierhalter im Hinblick auf die nächste Saison vermehrt für dieses Thema sensibilisieren. Zum Schutz der Tiere vor extremer Hitze und dem daraus resultierenden Hitzestress gehören namentlich folgende Vorgaben:
• Ab Temperaturen von 25 °C und Sonnenschein müssen für Rinder, Schafe und Ziegen tagsüber auf den Weiden Schattenplätze vorhanden sein, die allen Tieren gleichzeitig Schutz bieten (Bäume, Hecken oder künstlicher Unterstand).
• Herdentiere wie Rinder oder Schafe wollen sich nicht auf viele kleine Schattenplätze aufteilen, die in grosser Distanz zueinander liegen. Es sollten darum ein grosser Schattenbereich oder aber mehrere kleinere Schattenbereiche in unmittelbarer Nähe zueinander vorhanden sein, damit alle Tiere Platz im Schatten finden.
• Bleiben die Temperaturen über längere Zeit sehr hoch, sollten die Tiere während der heissesten Tageszeit im Stall verbleiben und erst in der Nacht auf die Weide gelassen werden.