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Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener Brogli (links) und Staatsschreiberin Joana Filippi nahmen die Unterschriftenliste vom Präsidenten des Vereins Netzwerk Asyl Aargau, Rolf Schmid, entgegen. Foto: zVg

Gleichbehandlung für alle geflüchteten Menschen – Es braucht eine humane Aufnahmekultur

(pd) Der Verein Netzwerk Asyl Aargau hat gemeinsam mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern eine Petition unter dem Titel «Solidarität mit geflüchteten Menschen – für eine humane Aufnahmekultur» lanciert und in kurzer Zeit fast 1000 Unterschriften gesammelt. Heute Morgen wurde diese Petition der Grossratspräsidentin, Elisabeth Burgener, und Staatsschreiberin, Joana Filippi, überreicht.

"Die Situation rund um die russische Invasion in der Ukraine macht uns betroffen und traurig. Die riesige Hilfsbereitschaft mit der notleidenden Bevölkerung aus der Ukraine macht Hoffnung und spendet Zuversicht. Die letzten Wochen und Monate stehen symbolisch für ein Miteinander und Solidarität mit Menschen, die einzig ein Leben in Frieden, Freiheit und Demokratie führen wollen. Diese Zeichen sind längst überfällig. Die Solidaritätsbekundungen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beweisen jedoch eindeutig was möglich ist, wenn wir wirklich wollen.

«Geht nicht» gibt es nicht mehr
Jahrelange wurden Gespräche und Verhandlungen mit der Regierung und den Grossrätinnen und Grossräten geführt. Trotz guter Beispiele aus der Praxis und den Erfolgen anderer Kantone war es in der Vergangenheit nur selten möglich die bürgerliche Mehrheit davon zu überzeugen, dass es bessere Rahmenbedingungen braucht. Dabei bedarf es nicht bloss ausreichend wirtschaftlicher Leistungen, sondern eben auch entsprechender Vorzeichen in Gesetz und Verwaltung. Dazu gehören vor allem auch eine qualitativ hochwertige Betreuung in den Kantons- und Gemeindeunterkünften. Heute stellen wir grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden fest. Der Zugang zu Angeboten ist enorm abhängig vom Wissenstand und der Handlungsbereitschaft der Betreuenden. Gleiche Chancen und adäquate Information werden zur Lotterie.

Starkes Zeichen an die Politik
Vor diesem Hintergrund hat der Verein Netzwerk Asyl Aargau gemeinsam mit zahlreichen Partnerorganisationen eine Petition lanciert, die von der kantonalen Politik eine humane Aufnahmekultur fordert. Die unterstützenden Organisationen und ihre Mitglieder sowie die rund 1000 Einzelpersonen, welche den Aufruf digital oder auf Papier unterschrieben haben, sind überzeugt, dass die heutige Asylpolitik im Kanton Aargau zu kurzfristig ausgerichtet ist und sich zu stark am Integrationserfolg der Leistungsfähigen orientiert. Dabei sollten die Behörden ihre Praxis nach den Bedürfnissen schwächerer, verletzlicherer und traumatisierter Menschen ausrichten. Der Verein Netzwerk Asyl Aargau bedankt sich bei allen beteiligten Organisationen und den vielen Menschen, die in kurzer Zeit den Aufruf unterzeichnet haben. Das ist ein starkes Zeichen an die Politik.

Postkartenaktion: «Flucht ist Flucht. Mensch ist Mensch. Punkt. Der Aargau hilft.»
Mit leichter Verzögerung zum diesjährigen Flüchtlingstag verteilt der Verein Netzwerk Asyl Aargau den Grossrätinnen und Grossräten am Dienstag vor der Sitzung eine Postkarte. Ziel der Aktion ist, den politischen Entscheidungsträger:innen in Erinnerung zu rufen, dass sie mit ihren Beschlüssen im Parlament das Leben schutzsuchender Menschen massgeblich beeinflussen. Egal, woher die Menschen fliehen mussten. Freiwillig war die Flucht nicht. Geflüchtete Menschen brauchen Ruhe, Sicherheit und die Chance, ein Leben aufzubauen. Sie haben das Recht auf Gleichbehandlung. Mit der Politik der letzten Wochen wurden geflüchtete Menschen in zentralen Fragen ungleich behandelt. Für die allermeisten Unterschiede gibt es keine plausible Erklärung. Die freiwillig Engagierten, teilen das Unverständnis und den Frust der betroffenen Menschen. Diese verlangen gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle und vor allem die Bedingungen für ein menschenwürdiges Leben."

Die Petition ist unter www.solidaritaet-fuer-alle.ch zu finden.

Bild: Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener Brogli (links) und Staatsschreiberin Joana Filippi nahmen die Unterschriftenliste vom Präsidenten des Vereins Netzwerk Asyl Aargau, Rolf Schmid, entgegen. Foto: zVg