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Gewässer-Initiative: Mehr lebendige Feuchtgebiete für den Kanton Aargau

(pd) In einer Stellungnahme zuhanden des Grossen Rates bekräftigt der Regierungsrat erneut den Handlungsbedarf für zusätzliche Feuchtgebietsflächen. Der Regierungsrat bestätigt einmal mehr, dass im Kanton Aargau die heutigen Feuchtgebiete (Auen, Hoch- und Flachmoore, Feuchtwiesen, Amphibienlaichgebiete und Stillgewässer) zu klein und zu wenig gut vernetzt sind, wie das Komitee der Gewässer-Initiative Kanton Aargau in einer Medienmitteilung schreiben.

"In der Stellungnahme verweist der Regierungsrat auf seine schon zuvor geäusserte Haltung, wonach ein ausgewiesener Handlungsbedarf von rund 1000 ha an neuen Feuchtgebietsflächen besteht, um die Biodiversität zu erhalten. Das Komitee der Gewässer-Initiative Kanton Aargau stellt erfreut fest, dass der Regierungsrat damit die Stossrichtung der FDP Motion, die eine sehr ähnliche Zielsetzung wie die Gewässer-Initiative Kanton Aargau verfolgt, unterstützt. Das Komitee bedauert daher, dass Regierungsrat die Motion nur als Postulat entgegennehmen möchte. Es besteht kein Grund, mit einer Umsetzung der Motion im Richtplan weiter zuzuwarten. Es ist Zeit, zu handeln.

Schon 1993 stimmte die Aargauer Bevölkerung mit 68% der Stimmen für den Auenschutzpark. Auf den Aargauer Auenschutzpark sind wir heute stolz. Er ist fast vollständig realisiert: Natur und Menschen profitieren von diesen Feuchtgebieten. Zur Sicherung und Stärkung der Feuchtgebiete ist jetzt ein nächster Schritt notwendig. Die FDP Fraktion hatte daher parallel zur lancierten Gewässer-Initiative eine Motion eingereicht, mit dem Ziel 1000 ha oder ein Prozent der Kantonsfläche zu sichern.
Im Hinblick auf konkrete Richtplanbeschlüsse gilt es nach der Ansicht des Regierungsrates zunächst unter Einbezug der betroffenen Fachstellen alle relevanten Raumansprüche und Interessen zu ermitteln, in einer Gesamtbetrachtung zu gewichten und diverse offene Fragen anzugehen, die in Bezug zur Sicherung des Flächenbedarfs für neue Feuchtgebiete bestehen. Der Regierungsrat erachtet die Stossrichtung der Motion im Grundsatz als richtig. Vor dem Hintergrund der Gewässerinitiative ist der Regierungsrat bereit, die Motion als Postulat entgegenzunehmen.

Keine Zeit für unnötige Schlaufen
Das Komitee der Gewässer-Initiative Kanton Aargau begrüsst, dass der Regierungsrat die Stossrichtung der Motion bzw. der Gewässer-Initiative für richtig hält. Die FDP-Fraktion argumentierte denn auch, dass der Weg über die Motion viel schneller umgesetzt werden könne. Das Komitee bedauert daher, dass der Regierungsrat die Umsetzung des Handlungsbedarfs verzögern will. Es besteht kein Grund, länger zuzuwarten. Denn die Wiederherstellung eines Feuchtgebiets nimmt viel Zeit in Anspruch. So konnte z.B. erst 10 Jahre nach der Annahme der Aueninitiative, das erste grosse Auengebiet am «Limmatspitz» fertiggestellt werden. Es fand grossen Anklang und wurde von Natur und Mensch förmlich überrannt. Ein klarer Auftrag an den Regierungsrat mittels Motion, die 1000 ha im Richtplan zu sichern, führt zu einer zeit- und zielgerechteren Klärung der mit einer Umsetzung jeweils verbundenen Fragestellungen. Das Komitee der Gewässer-Initiative ruft den Grossen Rat daher dazu auf, die FDP Motion zu unterstützen und dem Regierungsrat den klaren Auftrag zu geben, den ausgewiesenen Handlungsbedarf anzugehen und die für die Umsetzung der Motion notwendigen Massnahmen jetzt an die Hand zu nehmen. Der Regierungsrat ist aufgerufen, den dringlichen Bedarf an zusätzlichen Feuchtgebietsflächen nicht weiter aufzuschieben und das auch vom ihm verfolgte Ziel zusätzlicher Feuchtgebieten jetzt im Richtplan zu sichern."