(pd) 1436 Stimmberechtigte haben in den letzten Tagen das Referendum (das 500 Unterschriften verlangt) gegen den Entscheid der Gemeindeversammlung vom 13. Dezember 2022 für die Mutation Zonenvorschriften Landschaft, Windenergie unterzeichnet. Sie sind klar der Meinung, dass das Stimmvolk über dieses «Leuchtturmprojekt» an der Urne entscheiden soll, handelt es sich doch bei diesem Projekt über ein Geschäft, welches eine Mehrheit der Bevölkerung in Muttenz betrifft.
Das Referendumskomitee hat für den geplanten Standort vier Gründe aufgeführt, weswegen es der Meinung sei, ein so weitrechender Entscheid sei an der Urne zu fällen.
Erstens: Aufgrund von schlechten Windverhältnissen in Mutten würde diese Windkraftanlage mit einer Effizienz von unter fünfzehn Prozent an weniger als 1300 Stunden von über 8300 Jahresstunden Energie produzieren.
Zweitens: Mit einer Höhe von gegen 200 Metern wäre diese Windkraftanlage direkt vor den Toren von Basel mit Abstand die höchste Industrieanlage in der Region und drei Mal so hoch wie die nur wenige hundert Meter vom Standort entfernte Fachhochschule Muttenz, eines der derzeit höchsten Gebäude vor Ort.
Drittens: Die Windkraftanlage hätte einen Mindestabstand von nur 500 Metern zu den nächstgelegenen Wohngebäuden, wo in Ländern mit vieljähriger Erfahrung mit industrieller Nutzung von Windkraft heute mehrheitlich Mindestabstände von 1000 Metern oder mehr gelten.
Viertens: Die Windkraftanlage hätte am vorgesehenen Standort weitere negative Nebenwirkungen, unter anderem auch bezüglich Fauna und der Grundwasserversorgung, die eine der wesentlichen Versorgungsquellen auch für die Stadt Basel ist, die kritisch zu betrachten sind.
«Wir bedanken uns bei allen Unterzeichnern des Referendums. Trotz Weihnachtszeit und Jahreswechsel konnten wir eine unglaubliche Anzahl Unterschriften sammeln. Nun sind wir gespannt, wie die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne über die geplante Zonenplanänderung entscheiden werden,» sagt Daniel Schneider, der Präsident des Referendumskomitees.
Im Juni 2021 hatte die Gemeindeversammlung die Zonenplanänderung, die notwendig ist, um eine Windkraftanlage in der Muttenzer Hard zu errichten, abgelehnt. Mitte Dezember 2022 wurde das gleiche Geschäft wiederum der Gemeindeversammlung vorgelegt und hatte im zweiten Anlauf eine Mehrheit gefunden. Das Referendumskomitee hatte argumentiert, dass weniger als zwei Prozent der Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vertreten waren. Dank des Referendums werden jetzt alle Stimmberechtigten an der Urne entscheiden können.