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Der Kanton, der Bauernverband Aargau und der Verband Aargauer Bienenzüchter haben Massnahmen vorgestellt, um die Landwirtschaft bienenfreundlicher zu gestalten.

AG: Landwirtschaft im Kanton Aargau wird bienenfreundlicher – Trägerschaft zieht positive Bilanz der achtjährigen Tests

(pd) Wild- und Honigbienen sind für die Bestäubung vieler landwirtschaftlicher Kulturen unersetzlich. Landwirte und Imker im Kanton Aargau haben deshalb in einem achtjährigen Projekt Massnahmen getestet, mit denen die landwirtschaftliche Bewirtschaftung bienenfreundlicher gestaltet werden kann.

Der Kanton und die Trägerschaft des Projekts haben unter Beisein von Regierungsrat Dr. Markus Dieth eine positive Bilanz gezogen und die wichtigsten Erkenntnisse vorgestellt. Von 2017 bis 2025 haben rund 340 Landwirte und 260 Imker mit gezielten Massnahmen ihre Praxis angepasst, um die Lebensgrundlagen von Honig- und Wildbienen im Kulturland zu verbessern. Der Kanton, der Bauernverband Aargau und der Verband Aargauer Bienenzüchtervereine ziehen am Schluss des Projekts eine positive Bilanz.Vertreter des Kantons und der Verbände zogen eine positive Bilanz.

Wirkungsvolle Massnahmen

Die Kleeblüte in Kunstwiesen während der Trachtlücke war eine sehr wirkungsvolle Massnahme für die Entwicklung von Hummeln. Auch die Honigbienen sammelten darin mehr Futter, wodurch die Imkerschaft im Sommer weniger zufüttern musste. Angelegte Sandhaufen wurden von den zahlreichen bodennistenden Wildbienen gerne angenommen, besonders wenn diese an südexponierter Lage angelegt und offengehalten wurden. Allgemein kann die Landwirtschaft beim Schnittzeitpunkt und bei der Schnitttechnik auf die Bienen Rücksicht nehmen, beide Massnahme reduzieren die Mortalität von Honig- und Wildbienen. Beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln sollte möglichst der Kontakt der Mittel mit Bienen vermieden werden.

Im Dialog sein

Früher haben viele Landwirtschaftsbetriebe gleichzeitig selbst auch geimkert. Heute ist das nicht mehr so. Im Projekt wurde deshalb der Austausch gefördert. Und es hat sich gezeigt, dass Imker und Landwirte, die im Dialog stehen, gegenseitiges Verständnis aufbringen und Rücksicht aufeinander nehmen. Zudem bewirkt die Verständnisförderung eine höhere Umsetzungsbereitschaft.

Sympathieträger Bienen

Honigbiene auf WeisskleeBienen sind positiv konnotiert. Die Bauernfamilien kennen den Nutzen der Bienen und setzen sich gerne für sie ein. Zu Beginn des Projekts kamen von Landwirten viele positive Rückmeldungen, wie etwa von Urs Bryner, Landwirt aus Othmarsingen: «Wir Landwirte haben vom Bienensterben gehört und sind besorgt, weil wir wissen, dass wir auf die Bienen angewiesen sind. Das Projekt gibt uns konkrete Massnahmen, die wir auf unserem Betrieb umsetzen können. Manch einer von uns würde auch ohne Beiträge Massnahmen umsetzen, einfach weil er weiss, dass sie eine positive Wirkung auf die Bienen haben.» Bei der Umsetzung der Massnahmen steigt deren Akzeptanz bei den Landwirten, wenn sie in den betrieblichen Ablauf passen und möglichst wenig wiederkehrenden Aufwand verursachen. Besonders motivierend für die LandwirtInnen ist, wenn sie die Wirkung der Massnahmen selbst feststellen können.

Die Massnahmen werden weitergeführt

Das kantonale Vernetzungsprojekt Labiola bildet bereits eine gute Grundlage zur Förderung der Biodiversität im Kanton Aargau. Das Projekt hat darauf aufgebaut. Massnahmen, die mit dem Bienenprojekt eingeführt wurden und eine positive Wirkung erzielen wie beispielsweise die Kleeblüte in der Trachtlücke und die Sandhaufen, wurden nahtlos in das Labiola überführt. Damit erzielt das Projekt über seine Laufzeit hinaus eine positive Wirkung.Der Bund unterstützte das Projekt im Rahmen des Ressourcenprogramms, und der Kanton beteiligte sich mit einem Beitrag aus dem Swisslos Fonds. Die Forschungsanstalt Agroscope und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) haben das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Regierungsrat Markus Dieth freut sich über die wichtigen Erkenntnisse zur Förderung einer bienenfreundlichen Landwirtschaft und hofft, dass die beteiligten ImkerInnen und LandwirtInnen weiterhin in Kontakt bleiben und so das gegenseitige Verständnis weiter vertiefen können.

Informationen des BLW zum Projekt Honig- und wildbienenfördernde Landwirtschaft:
https://www.blw.admin.ch/de/ressourcenprojekt-honig-und-wildbienenfoerdernde-landwirtschaft

Bild1: Der Kanton, der Bauernverband Aargau und der Verband Aargauer Bienenzüchter haben Massnahmen vorgestellt, um die Landwirtschaft bienenfreundlicher zu gestalten.
Bild 2: Vertreter des Kantons und der Verbände zogen eine positive Bilanz.  
Bild 3: Eine Hongbiene auf Wildklee
Fotos: zVg